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Evelin Rosenfeld beweist, dass auch eine optimal naturnahe Wirtschaftsweise funktionieren kann

Es gehört zu den beliebten Argumenten der konventionellen Landwirtschaft, man könne nur mit dem Einsatz von Großmaschinen und massiver Schädigung von Mitwelt und Bodenleben wirtschaftlich überleben. Evelin Rosenfeld  beweist das Gegenteil. Im Interview ist Ökoligenta ihrem Ansatz nachgegangen.

Ökoligenta: Du betonst auf deiner Homepage die Kreislaufwirtschaft, und zwar nicht nur irgendeine, sondern eine konsequente. Wenn wir die „Kreislaufwirtschaft“ mal als den einen Pol möglichen Wirtschaftens ansehen, wie würdest du denn den anderen Pol beschreiben?

Evelin Rosenfeld: Der andere Pol ist, mit möglichst wenig Eigenleistung möglichst billig irgendwelche Rohstoffe und Vorleistungen zusammenzukaufen und teuer weiterzuverkaufen. Die Bedingungen der Gewinnung, die nicht eingerechneten Verbräuche auf dem Weg zum „Händler“ und die Entsorgung des verbrauchten Produkts spielen dann ebenso wenig eine Rolle wie der immaterielle Aspekt des „Produkts“. Das Produkt ist dann seelenlos.

Ö: Um jetzt mal konkret von deiner Branche zu sprechen: Wie funktioniert die konventionelle Pflanzen- und Kräuterproduktion üblicherweise?

E.R.: So viel Land wie möglich pachten um so viel Nutztiere wie möglich unter Leben verachtenden Bedingungen möglichst schnell zu vermehren und die Exkremente auf den Flächen auszubringen (man braucht je Vieheinheit eine bestimmte Fläche). Auf diesen Flächen fahren dann Maschinen von mehreren zig Tonnen und reißen mehrmals zwischen Herbst und Frühjahr den Boden auf.

Das Bodenleben stirbt, der Boden verdichtet und verarmt. Dann wird giftig gebeiztes, oft genmanipuliertes Saatgut ausgebracht, das unter Einsatz von mehreren „Gängen“ Mineraldünger (Wasser und Bodenleben werden geschädigt), den Exkrementen aus dem Stall (s.o.) und Pflanzenschutz (einheimische Pflanzenarten, Insekten, Eidechsen etc. werden mitvernichtet) hochgezogen wird. Wieder mehrfach schwere Maschinen auf dem Boden – und Abgase und Lärm.

Wenn der Bestand erntereif ist, kommt eine noch größere, noch schwerere Maschine, rasiert die „Ware“ ab, die vom Schneidwerk mit Hochdruck in den Tank geschleudert wird. Das so misshandelte Pflanzgut wird zum Hof geschafft und mit Fließbändern, Rüttelsieben und Trockengebläsen erneut so massiv verletzt, dass unweigerlich Oxidation und damit Vergiftung und Zerfall der Pflanzen einsetzt.

Was dann noch übrig und trocken ist, wird maschinell kleingehackt, in Säcke geblasen und auf zum Teil langen Wegen – Abgase – zum Händler geschafft, teils mehrere Handelsetappen, bis zuletzt das mausetote Material wieder maschinell in Verkaufspackungen untergebracht wird und erneut auf den Transport zu Einzelhändlern geht.

Ö: Gibt’s da denn keinerlei Unterschiede zwischen konventionellen und Biobetrieben?

E.R.: Der Unterschied besteht lediglich darin, dass Biobetriebe bestimmte Dünge- und Spritzmittel nicht verwenden dürfen, dafür nur Biosaatgut verwenden dürfen und sich einmal jährlich kontrollieren lassen müssen. Wenn man einmal davon absieht, dass Demeter-Betriebe immerhin das Futter für ihre Tiere selbst anbauen müssen, ist der Unterschied marginal.

Ö: Kreislaufwirtschaft und Cradle to Cradle – sind das verschiedene Ansätze?

E.R.: Kreislaufwirtschaft ist eine Überkategorie. Cradle to cradle fokussiert speziell auf Recycling, soweit ich weiß.

Ö: Gibt’s bei dir gar keine nicht wiederverwertbaren Abfälle?

E.R.: Doch: Die Glasflaschen, die Kartons und die Flyer. Die Flaschen zurückzunehmen, zu reinigen und wiederzuverwenden würde mehr Ressourcen verbrauchen, als sie dem großen Recycling vor Ort bei meinen Kunden zuzuführen. Da meine Kunden ja auch sehr bewusst sind und handeln, finden sie ganz sicher eine Wiederverwendung.
Meine Kunden sind übrigens ein paar eigene Zeilen wert. Denn wer mich findet und Gefallen an den Produkten hat, bleibt und bestellt immer wieder. Es ist wirklich so, dass ein paar tausend Namen mir vertraut sind, wenn eine neue Bestellung kommt. Oft mit ein paar lieben, wertschätzenden Zeilen. Manchmal bekomme ich sogar Post von meinen Kunden: schöne Karten, Bücher – einfach: ganz viel Liebe und Verbundenheit, die da schwingt.

Ö: Die Rohstoffe für deine Produkte entnimmst du dem Boden? Wie kommen die entnommenen Nährstoffe wieder in den Boden zurück? Düngst du, und wenn ja, wie?

E.R.: Es muss viel gejätet werden. Hieraus entsteht Kompost, den ich wieder auf die Flächen bringe. Bei Kulturen, die es vertragen, mulche ich zudem. Dem Boden werden durch Photosynthese und Witterung eine Reihe von Elementen aus der Luft und aus dem Sonnenlicht zugeführt. Zudem führt die unbeschadete Fauna (Kleintiere und Insekten) sowie das Mykorhizza [Red.: das in ungeschädigten Böden vorhandene Pilzgewebe] dem Boden alles zu, was vor Ort gebraucht wird. Zusätzlicher Dünger ist da nicht nötig.

Ö: Verschwendung findet ja üblicherweise im Bereich des Energieeinsatzes und im Ressourcenverbrauch statt. Mit welchen Methoden minimierst du diese beiden Faktoren?

E.R.: Ich mähe drei Hektar von Hand, trockne das Pflanzgut in selbst konstruierten Solardarren (komplett frei von Elektrizität) und destilliere auf offenem Feuer.

Ö: Du brauchst ja auch Verpackungen für deine Produkte, wenn du sie verschicken willst. Die sind vermutlich vom Kreislauf ausgenommen? Oder nicht?

E.R.: Ich hole einen Teil der Versandkartons, die ich brauche, vom Einzelhandel aus Rodach: Da fällt so viel an – das kann ich gut wiederverwenden. Allerdings kaufe ich auch Kartons in Recylingqualität zu.

Ö: Du hast dich ja auf Kräuteranbau spezialisiert. Ich habe den Eindruck, dass sich diese Art von Produktion besonders gut für Kreislaufwirtschaft eignet. Ist denn auch eine Landwirtschaft, die Grundnahrungsmittel wie Getreide, Kartoffeln herstellt, als Kreislaufwirtschaft vorstellbar?

E.R.: Ich habe auch einen 5.000 qm großen Gemüsegarten. Das Gemüse erfreut Menschen und Restaurants im unmittelbaren Umfeld. Also: Ja
Zu beachten ist, dass nachhaltiger Landbau > 60% mit mehrjährigen Lebensmittelpflanzen arbeitet. Also heißt das auch für die Nutznießer der Gärten: Weg von einjährigem und oft auch ökosystemfremdem Gemüse – und zurück zu leckeren Dauerkohlen, Spargel, zahlreichen Beeren und vieljährigen Knollen und Wurzelgemüsen.

Ö: Kann man denn ein auch nur halbwegs modernes Leben führen, wenn man arbeitet und denkt wie du?

E.R.: Klar !

Ö: Warum ist dir das alles so wichtig?

E.R.: Weil ich die Erde liebe. Und weil ich dazu beitragen möchte, dass die Menschen endlich Hass, Gier und Verblendung loslassen, um das Leben im Garten Eden zu feiern, statt immer neues Leid zu erzeugen.

Evelin Rosenfeld betreibt die Homepage Wild Natural Spirit mit so naturnah wie möglich naturreinen Pflanzenpräparaten, die sie in Permakultur auf 55.000 qm Land maschinenfrei anbaut. Darüber hinaus bietet sie Seminare zu Permakultur & Heilkräutern an.
Evelin Rosenfeld studierte Biochemie und Betriebswirtschaft, und verabschiedete sich als Konzernstrategin mit 32 Jahren von einem linearen, mitweltfeindlichen Wirtschaften.
Heute sucht sie nach einem/r Geschäftspartner/in, der/die sich den Spagat zwischen ökonomischen Sachzwängen und naturnahem Wirtschaften zutraut.

Die vielleicht zentralste Herausforderung für jeden von uns, der hofft, Bürger des Planeten A zu werden, besteht darin, für die Zukunft bereit zu sein. Wie können wir unsere innere Stärke so weit entwickeln, dass wir uns auf die entstehende regenerative Zukunft konzentrieren können?

Dazu gehört auch, dass wir lernen, wie wir konkurrierende Wahrheiten in der Öffentlichkeit verhandeln und wie wir unser Wohlbefinden angesichts einer sich verschlechternden Umwelt fördern können.

Andererseits gibt es Zuversicht, wenn man mit anderen zusammen ist, die die grünen Triebe einer besseren Zukunft sehen können, wo vorher keine war. Neue Formen von Intelligenz und Handlungsfähigkeit zu gewinnen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, belebt jeden Raum. Unsere Erfahrung, auf diesem Planeten zu leben, wird in Echtzeit verändert.

Emotionale Bedürfnisse und Ressourcen

Nach den Human Givens-Prinzipien ist der Mensch so konzipiert, dass er neun wesentliche emotionale Bedürfnisse hat, die ihm helfen, zu überleben, indem er sozial wird. Dies sind die Bedürfnisse nach Status, Zugehörigkeit, Autonomie, Verbundenheit, Privatsphäre, Sinn und Zweck, Leistung und Intimität.

Wir sind auch so konzipiert, dass wir diese Bedürfnisse selbst befriedigen können, indem wir unsere gegebenen Ressourcen nutzen: die Fähigkeit, uns zu erinnern, uns etwas vorzustellen, in Beziehung zu treten, uns einzufühlen und uns selbst zu beobachten. Wenn unsere Gemeinschaften und Arbeitsbereiche so gestaltet sind, dass sie uns helfen, unsere Bedürfnisse im Gleichgewicht zu befriedigen, schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass jeder von uns ansprechbar wird.

Integrales Wachstum

Jeder von uns durchläuft einen Entwicklungsbogen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter (heute geht man davon aus, dass wir mit 24 Jahren voll entwickelt sind). In gewissem, aber nicht ausschließlichem Zusammenhang damit stehen Fortschritte in der psychosozialen Handlungsfähigkeit – wir bewegen uns wie auf einer Leiter durch verschiedene Reaktionen auf unsere Umwelt und entwickeln langsam neue Handlungsmöglichkeiten.

Als Kinder reagieren wir emotional und stellen unsere eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund. Als junge Erwachsene sind wir oft durch Sicherheit und eine wachsende Fähigkeit zur Strukturierung unseres Lebens motiviert. Später können wir in unseren Beziehungen zu anderen strategischer vorgehen. Um ins volle Erwachsenenalter zu gelangen, werden wir irgendwann auch ein Erwachen für die Rechte aller Menschen erleben, das unsere eigenen Handlungsweisen verändern wird.

Nach der integralen Lehre bedeutet Reife, wenn die Bedingungen es zulassen, dass wir uns dieser verschiedenen Handlungsweisen in uns bewusst werden und lernen, sie zu integrieren. Gleichzeitig können wir die Gesellschaft als eine Gesellschaft sehen, die aus der gleichen Vielfalt von Verhaltensweisen besteht, und neue Arbeitsweisen entwickeln, um dieser Vielfalt gerecht zu werden.

Praxis

Immer mehr Menschen üben sich darin, ihre Aufmerksamkeit zu schulen, die Fähigkeit zu entwickeln, einander zuzuhören und Visionen zu entwickeln. Einige dieser Praktiken werden individuell, andere kollektiv durchgeführt. Die Achtsamkeitspraxis hat in den letzten 20 Jahren auf allen Ebenen der Gesellschaft – von der Schule über die Wirtschaft bis zur Regierung – exponentiell zugenommen.

Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass mehr Achtsamkeit in einer Kultur, die selbst unreflektiert ist – die ihre eigenen grundlegenden Prinzipien nie in Frage stellt und denselben Weg weitergeht -, den Unterschied ausmachen wird, den wir in dieser Zeit der Dringlichkeit brauchen.

Planet A bietet einen Kontext für die Praxis der persönlichen Entwicklung – er hilft jedem, seine Reaktionsfähigkeit zu entwickeln, um gemeinsam mit anderen, die dasselbe tun, handeln zu können.

Aktionspunkte

  • Studieren Sie die Wissenschaft der emotionalen Bedürfnisse und Ressourcen (das Human Givens Modell ist eines davon, Damasio und Panksepp sind andere)
  • Studieren Sie die integrale Theorie und schließen Sie sich bei Emerge Praktizierenden aller Art an.
  • Finden Sie eine Praxis , die Ihnen hilft, in diesem Zeitalter des Chaos und der konkurrierenden Theorien über die Zukunft Ihre eigenen Gedanken zu besitzen und sich zu zentrieren.

Momentan, also im Frühjahr 2025, wird die Zahl der Buddhisten in Europa auf drei Millionen geschätzt; davon leben ca. 125.000 in Deutschland, wenn man die eingewanderten Buddhisten nicht mitrechnet. Angesichts der Bevölkerungszahlen ist das ein Klacks, angesichts der Tatsache, dass noch vor 50 Jahren der Buddhismus den meisten – von Hessejüngern abgesehen – als etwas Fremdes, fernöstlich Unzugängliches erschien, eine erstaunliche Menge. Vermutlich ist dieser Erfolg darauf zurückzuführen, dass es sich um eine religionslose Religion handelt. Erstaunlich nur, dass es noch keinen schwunghaften Tourismus nach Kalmückien gibt, der einzigen mehrheitlich buddhistischen Region Europas.

Mithin taucht die Frage auf: Was ist eine religionslose Religion? Bevor ich darüber nachdenke, möchte ich ergänzen, dass es das Phänomen Buddhismus, von dem ich spreche, im eigentlichen Sinn gar nicht gibt; eher handelt es sich dabei um ein Mem als um ein Phänomen. Denken wir bei dem Wort „Religion“ nämlich an Kirchen, Tempel, Schreine, Amulette, Weihrauch, Statuen, Prozessionen, Glaubenskämpfe und sonstige Erniedrigungen des Heiligen, dann kann der traditionelle Buddhismus damit locker mithalten. Bevor allerdings der Buddhismus in die Hütten und Paläste Europas einziehen konnte, mussten die christlichen Gespenster erst einmal daraus vertrieben werden.

Das Verschwinden der Götter

Seit Bonifatius die Donar-Eiche um 700 n. Chr., vermutlich sogar von eigener Hand, wohl in der Nähe des hessischen Geismar fällte, ohne dass ihn der Donnergott niederstreckte, hat sich unser religiöses Empfinden sprunghaft geändert. Der Gott, mit dessen Namen unser Donnerstag zusammenhängt, war der Gewitter- und Wettergott der Germanen, also eine Kraft, welche die Fruchtbarkeit der Erde aufrechterhielt. Diese Verbindung von Himmel und Erde, so bewies Bonifatius, brauchen wir nicht mehr; mit Bonifatius’ Untat wurde die spirituelle Verbindung des Menschen mit den Naturgewalten Geschichte. Bis es endgültig so weit war, dauerte es aber noch ein paar hundert Jahre. Zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert war die Christianisierung Europas vom Atlantik bis zum Ural weitgehend abgeschlossen, wenn man einmal von den tapferen Litauern absieht, die erst Ende des 14. Jahrhunderts ans Christenkreuz geschlagen wurden.

Die Einkerkerung Gottes

Wo die Germanen noch das Göttliche in der Natur erkannt hatten, waren seitdem die biblischen Buchstaben zum Gefäß des Heiligen geworden, über das die Mönche wachten und das keinem Profanen mehr zugänglich sein sollte. Man hatte es deshalb nicht nur in die Buchstaben eingekerkert, sondern zusätzlich in die lateinische Sprache, die kaum jemand beherrschte. Damit war das Göttliche außen vor, und die ganz normale Demut des Menschen vor etwas Größerem, Mehr-als-Menschlichem hatte sich in Unterwerfung gewandelt. Bis Luther auftrumpfte und ein bisschen mehr Freiheit schaffte (wie z. B. eigene Auslegung der nunmehr ins Deutsche übersetzten Bibel, Abschaffung der Ablassbriefe und der päpstlichen Autorität, Wahl der Bischöfe von unten). Doch mit den protestantischen Liberalisierungen ging eine Vergötzung der Bibel einher, deren Worte (obwohl von Luther bei seiner Schnellübersetzung des Neuen Testaments innerhalb eines Jahres Flüchtigkeiten zwangsläufig waren) Heiligen-Status erreichten; und dies, obwohl spätestens seit dem 16. Jahrhundert und dem Wissen um den Codex Vaticanus klar war, dass die Bibel keine Niederschrift des Wortes Gottes war, sondern das Ergebnis eines historischen Prozesses.

Nichts wie weg!

Der Protestantismus war aber nicht nur mit einer religiösen Liberalisierung verbunden, er „reinigte“ das Christentum auch von seinem mystischen Beiwerk. Zwar akzeptierte Luther noch die Jungfrauengeburt Mariens, doch schon die Reformatoren Zwingli und Calvin lehnten sie ab. Heidnisch anmutende Praktiken im Katholizismus wie das Räuchern (die Gebete steigen mit dem Rauch zu Gott), die Taufe als Sakrament (geweihtes Wasser reinigt ein Baby von allen Sünden des Menschseins) oder die magische Verwandlung einer Hostie in den Leib Christi während einer katholische Messe wurden aufgegeben. Mystik als innere Gotteserfahrung jenseits des biblischen Worts löste sich in Luft auf. Übrig blieb – von den zahlenmäßig unerheblichen Pietisten, Quäkern und Herrnhutern einmal abgesehen – eine rationale Religion, aber immer noch eine mit eiferndem Wahrheitsanspruch.

Um dem ein für alle Mal ein Ende zu setzen, verkündete der Vatikan 1870 – Trara! – das Dogma der (theologischen) Unfehlbarkeit des Papstes. Damit war nicht nur festgelegt, dass alle anderen Religionen fehlbar waren, es bedeutete auch, dass eine eigene Meinung in Glaubensfragen dem Katholiken offiziell nicht mehr gestattet war – und dies ausgerechnet in einer Zeit, in der sich die bürgerliche Gesellschaft etablierte und wissenschaftliches Denken religiöse Wahrheitsansprüche längst in ihre Schranken wies. Schon in der Französischen Revolution war die Trennung von Kirche und Staat gefordert worden (konsequent umgesetzt wurde die Laizität in Frankreich allerdings erst 1905). Waren die Kirchenaustritte im 19. Jahrhundert noch ein Rinnsal, so wurden sie im 21. Jahrhundert ein kirchengefährdender Strom: Im Jahr 2019 traten über 500.000 Menschen aus der katholischen und evangelischen Kirche aus – nichts wie weg. Und ungezählt sind die Millionen, die sich zu einem registrierbaren Kirchenaustritt noch nicht entschlossen, aber mit ihren Konfessionen nichts mehr am Hut haben.

Raum für Neues

Mit anderen Worten: Die Menschen hatten und haben die Nase voll von der spirituellen Bevormundung. Der so geöffnete Raum religiöser Erfahrung lud regelrecht zur Neubesetzung ein. Von Jean Paul Sartre stammt in diesem Zusammenhang der Satz: „Ist einmal die Freiheit in einer Menschenseele erwacht, dann vermögen die Götter nichts mehr gegen diesen Menschen.“

Als Erster sprang der persische Adlige Bahá’u’lláh in die Bresche und gründete die Bahai-Religion. Trotz schwerer Verfolgungen im Iran konnten die Bahais weltweit viele Anhänger gewinnen (bis heute ca. 200 Millionen; Deutschland ca. 6.000, Österreich ca. 1.300, Schweiz ca. 1.100). Der Erfolg war kein Wunder, denn die fundamentalen Grundsätze der Bahais hoben (und heben) sich von allen anderen Religionen spektakulär ab:

– alle großen Religionen sind Teil einer fortschreitenden Offenbarung
– alle Menschen sind gleich und sollen friedlich zusammenleben
– Männer und Frauen sollen gleichberechtigt sein
– Wissenschaft und Religion sind vereinbar
– eine vereinte und gerechte Weltordnung ist anzustreben

Eine noch breitere spirituelle Basis bietet der Buddhismus westlicher Prägung (bereinigt von den Riten der asiatischen Volksreligion). Anders als alle anderen Religionen legt er den Menschen nicht neue Formen der äußeren oder inneren Unterdrückung bzw. neues Leid auf, sondern verbreitet in seinen Lehren die mögliche Befreiung von allem Leid. Doch nicht nur dies: Zwar gibt es auch im (östlichen) Buddhismus Götter, aber keinen zentralen Schöpfergott mehr wie im Judentum, Christentum oder Islam. Die buddhistischen Devas (Götter) unterliegen wie alle Wesen dem Kreislauf der Wiedergeburt, können sich irren und sind nicht zwangsläufig erleuchtet.

Das ideale Ziel der spirituellen Entwicklung, die Erleuchtung, erreicht der Buddhist nicht, indem er von oben verordnete Regeln und Rituale befolgt, sondern indem er einen eigenen, inneren Weg geht. Damit bietet sich der Buddhismus als eine religiöse Orientierung für all jene an, die auch in anderen Religionen darauf beharrt hatten (und deshalb höchst unbeliebt waren), dass man mit Gott nur durch einen Weg nach innen in Kontakt kommen könne: so die christlichen Wüstenväter und Wüstenmütter Ägyptens im 3. und 4. Jahrhundert oder berühmte christliche MystikerInnen wie Hildegard von Bingen, Meister Eckhart, Johannes Tauler, Theresa von Ávila, Johannes vom Kreuz, Jakob Böhme oder die „modernen“ Simone Weil, Thomas Merton, Pierre Teilhard de Chardin und Willis Jäger, Benediktiner und 87. Nachfolger von Buddha Shakyamuni. Auch die moslemischen Sufisten strebten (und streben) nach einer direkten, inneren Gotteserfahrung jenseits formaler Rituale. Die bei uns berühmtesten Sufi-Dichter sind Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī (bei uns meist nur „Rumi“ genannt) und Hafis, von dem schon Goethe schwärmte.

Millionen machen sich auf einen inneren Weg

Ein bedeutender Wegbereiter des Buddhismus im Westen war der 1898 geborene Ernst Lothar Hoffmann, der spätere Lama Anagarika Govinda, von dem Indira Gandhi Französisch lernte. Er gründete 1933 den international agierenden Orden Arya Maitreya Mandala, dessen Schirmherrschaft der König von Sikkim übernahm, ab 1935 war er Generalsekretär der „International Buddhist University Association“. Govinda führte auf zahlreichen Vortragsreisen in den Buddhismus ein, nicht nur in Deutschland, sondern auch u. a. in den USA, Kanada, Mexiko oder auf den Philippinen. Er starb 1985 in Kalifornien.

Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang die zweimonatige Reise der Beatles 1968 nach Rishikesh in Indien, um die Transzendentale Meditation zu erlernen. Die dabei entstandenen Songs wie „Magical Mystery Tour“, „The Fool On The Hill“ oder „Hello, Goodbye“ wurden ebenso Hits wie der Fernsehfilm Magical Mystery Tour. Der gleichnamige Song war mehrere Wochen in den USA und England in den Top-Charts.

Welche aufregenden Wege die neue spirituelle Öffnung gehen kann, dafür ist der Rupert Lay ein gutes Beispiel, der sich unmittelbar nach dem Abitur dem Jesuiten-Orden anschloss und 1960 zum Priester geweiht wurde. Nachdem er sich mit theoretischer Physik, Philosophie und Psychologie beschäftigt hatte, promovierte er über die sogenannten Transzententalien, also Begriffen wie „das Sein“, „die Einheit“, „die Wahrheit“ oder „die Gutheit“. Damit war die geistige Öffnung erreicht, die ihm schlussendlich ein Schreibverbot des Vatikans eintrug – an das er sich nicht hielt. Lay sprach nicht mehr von Gott, sondern vom Göttlichen und von einer „gotthaltigen“ Welt.

Ein anderes beredtes Beispiel ist die Jüdin Ilse Ledermann, die als buddhistische Nonne Ayya Khema bekannt wurde. Nach einer Fluchtgeschichte von Berlin über Glasgow, Shanghai und San Diego und einer vorübergehenden Tätigkeit als Buchhalterin lebte sie mit ihrem Mann in einer spirituellen Gemeinschaft in Mexiko. Nach intensiven Meditationserfahrungen und Umwegen über Australien wurde sie Novizin des buddhistischen Theravada-Ordens in Sri Lanka. 1989 kehrte sie nach Deutschland zurück. Auf ihre Initiative hin entstand schließlich 1997 Metta Vihara, der „Aufenthaltsort der Liebenden Güte“. Er wurde zum Sitz des von ihr  im gleichen Jahr gegründeten Ordens der westlichen Waldklostertradition.

Welchen Sog die fernöstliche Spiritualität entwickelte, zeigte die Bhagwan-Bewegung in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, als Hundertausende sich auf den Weg nach Indien machten, um die Lehren des spirituellen, buddhismusnahen Philosophen Bhagwan Shree Rajneesh, später bekannt als Osho, zu hören. Weniger skandalträchtig als Bhagwan, der von der BILD-Zeitung wegen seiner freimütigen Haltung zum Sex-Guru ernannt wurde, war der vietnamesische Mönch Thich Nhat Hanh [sprich: Tik Natan]. Im gelang nicht nur eine für den Westen verständliche Formulierung buddhistischen Lebens; ihm gelang es auch, den neu im Westen aufkeimenden Ökologiegedanken spirituell einzuweben.

Thich Nhat Hanh

Sein entscheidender und inzwischen weithin anerkannter Begriff dafür ist „Interbeing“, die Verwobenheit allen Seins, die ökologische, soziale und spirituelle Verbundenheit aller Wesen und Dinge. Ein typisches Beispiel seines Denkens ist die Meditation über Papier, das weit mehr sei als ein flaches, dünnes, beschreibbares Ding, sondern etwas, das den Regen, die Sonne, den Baum, den Holzfäller und viele andere Elemente, die zu seiner Entstehung beigetragen haben, in sich trägt. Thich Nhat Hanh verstarb 2022 im Alter von 96 Jahren. Zuvor hatte er über 100 Bücher geschrieben, die weltweit in über 40 Sprachen übersetzt wurden und Millionen von Menschen erreichten. Er war Gründer des spirituellen Zentrums Plum Village Frankreich, das jährlich viele tausend Besucher anzieht. Vergleichbare Zentren wurden in über 50 Ländern gegründet, so in Deutschland das Intersein-Zentrum im Bayerischen Wald.


Wir gründen die Zukunft. Bist du dabei?


Geredet und diskutiert wurde viel in den vergangenen Jahrzehnten. Die Vision einer sozial-ökologisch ausgerichteten Gesellschaft ist in ihrer Komplexität oft schwer vermittelbar und für viele kaum vorstellbar. Denn nur wenigen sind die unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten einer solchen Lebensweise vertraut.

Wir brauchen Räume, Orte und Plätze, in denen das gesammelte Know-how gelebt und erlebbar wird: Wandeloasen.

Wandeloasen sind die Antwort auf die Wirtschafts-, Demokratie- und Sinnkrise der Industriegesell­schaften westlichen Typs. Statt die Energie und vorhandene Gelder im Widerstand gegen den Staat und mächtige Wirtschaftslobbys zu vergeuden, konzentrieren wir uns auf das Sammeln aller Kräfte für die große sozial-ökologische Transformation.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Kreis-Elemente des Wandels geschaffen:

  • Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben
  • ökologische Anbaumethoden
  • solidarische Landwirtschaft
  • Grüne Energiegewinnung
  • ökumenische Verständigung
  • artgerechte Tierhaltung
  • ressourcenarme Produktionskreisläufe
  • Recycling und Upcycling Methoden
  • gemeinwohlorientierte Wirtschaftsmethoden
  • Open-Source-Software
  • gangbare und tolerante spirituelle Wege
  • alternative Lebensgemeinschaften

Jetzt fehlt nur noch das letzte Kreiselement: ein solider finanzieller Überbau, eine Quelle, aus der alle diese Initiativen verantwortungsvoll schöpfen können.


Das durch die Pandemie erzeugte Innehalten schafft einen theoretischen Absprungpunkt, um zu einer erdfreundlichen Lebens- und Wirtschaftsweise zu finden. Mit dem Wandel-Fonds soll dieser „Absprungpunkt“ praktisch nutzbar werden. Die zu gründenden Wandeloasen – bereits existierende Lebensgemeinschaften gehören gleichermaßen dazu – dienen als gesellschaftliche Reallabore für ein zukunftsfähiges Leben.

Voraussetzung dafür ist ein kontinuierlich anwachsendes Kapital des Wandel-Fonds. Das ist das fehlende Glied im Kreis des Wandels. Der Fonds gewinnt sein Kapital aus der Menge der wandelbereiten, den Großen Wandel freudig unterstützenden Menschen.


Wir weisen darauf hin, dass der Wandel-Fonds noch nicht eingerichtet ist. Warum nicht?

Es fehlt die geniale Idee, wie und wo wir ein solches Konto einrichten können. Denn wir sind weder Verein, noch Stiftung, noch sonst irgendeine Organisationsform. Wir schweben diesbezüglich quasi im Äther der Metaebene. Aber wir haben die Hoffnung, dass dieser Beitrag den Impuls gibt, dass der Wandel-Fonds bald Wirklichkeit wird.


>>>Unsere Wandel-Fonds Seite auf ökoligenta

 

Dieser Essay von Fabiana Fondevila ist Teil der Anthologie “Frieden mit der Natur – 19 Annäherungen”, die kürzlich zum 40-jährigen Bestehen des Verlags NEUE ERDE erschien. Alle Texte gehen davon aus, dass es unter den Menschen erst Frieden geben wird, wenn wir als Menschheit Frieden schließen mit der Natur.

Fabiana beschreibt, wie sehr ein Besuch in den Regenwäldern Costa Ricas ihre Naturwahrnehmung verstärkt und vertieft hat: „Um genau zu sein, hatte der Dschungel die Lautstärke eines inneren Dialogs erhöht, den ich schon mein ganzes Leben lang führe.“ Über die Biophilie, die Liebe zum Leben, führen ihre Gedanken zur Biopraxis, …“egal, wo wir leben – in der üppigen Wildnis des Dschungels oder auf einer belebten Straße in der Stadt – wir können uns selbst zu Lebensaktivisten erheben und unsere eigene Agenda festlegen“.

Zum Essay „Von Verwaltern des Lebens zu Lebensaktivisten“.
(Alle bereits online stehenden Essays findest du unter https://www.ökoligenta.de/category/frieden-mit-der-natur.)

Lohnenswert für alle, die erfahren möchten, wie wir gemeinsam die Erde transformieren können, ist der kostenfreie Online-Kongress „Frieden mit der Natur – Gemeinsam für eine Neue Erde“ am 25.10.2024

 

Dieser Essay von Coco Burckhardt ist Teil der Anthologie “Frieden mit der Natur – 19 Annäherungen”, die kürzlich zum 40-jährigen Bestehen des Verlags NEUE ERDE erschien. Alle Texte gehen davon aus, dass es unter den Menschen erst Frieden geben wird, wenn wir als Menschheit Frieden schließen mit der Natur. Hier verlieht Coco einem Felsen die Stimme, der schon zu Anbeginn der Welt da war und sich an die Menschen richtet.

Zum Essay „Ein Fels erzählt“.
(Alle bereits online stehenden Essays findest du unter https://www.ökoligenta.de/category/frieden-mit-der-natur.)

Lohnenswert für alle, die erfahren möchten, wie wir gemeinsam die Erde transformieren können, ist der kostenfreie Online-Kongress „Frieden mit der Natur – Gemeinsam für eine Neue Erde“ am 25.10.2024

Die vielleicht größte Herausforderung für jeden von uns, der hofft, Bürger des Planeten A zu werden, besteht darin, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Wie können wir unsere innere Stärke ausreichend entwickeln, um uns auf die regenerative Zukunft zu konzentrieren?

Dazu gehört zu lernen, wie man mit konkurrierenden Wahrheiten im öffentlichen Raum umgeht und wie man sein Wohlbefinden angesichts einer sich verschlechternden Umwelt fördert.

Wenn man sich andererseits mit Menschen umgibt, die die grünen Triebe einer besseren Zukunft sehen können, gibt dies Vertrauen, wo vorher keines war. Die Aufmerksamkeit für neue Formen von Intelligenz und Handlungsfähigkeit zu gewinnen und zu schenken, belebt jeden Raum. Das verändert unsere Wahrnehmung des Lebens auf diesem Planeten.

Emotionale Bedürfnisse und Ressourcen

Gemäß dem Human Givens-Modell sind Menschen so konzipiert, dass sie neun wesentliche emotionale Bedürfnisse verspüren, die ihnen helfen zu überleben, indem sie sozial werden. Dies sind die Bedürfnisse nach: Status, Zugehörigkeit, Autonomie, Verbundenheit, Privatsphäre, Sinn und Zweck, Leistung und Intimität.

Wir sind auch so angelegt, dass wir diese Bedürfnisse selbst durch den Einsatz unserer angeborenen Ressourcen erfüllen können: die Fähigkeit, uns zu erinnern; uns etwas vorzustellen; eine Beziehung zu haben; uns in andere einzufühlen und uns selbst zu beobachten. Wenn unsere Gemeinschaften und Arbeitsräume so gestaltet sind, dass sie uns dabei helfen, unsere Bedürfnisse in Einklang zu bringen, schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass jeder von uns Verantwortung übernehmen kann.

Integrales Wachstum

Jeder von uns durchläuft einen Entwicklungsbogen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter (das heute mit 24 Jahren als voll entwickelt gilt). Damit verbunden, aber nicht ausschließlich damit verbunden, sind Fortschritte in der psychosozialen Handlungsfähigkeit – wir bewegen uns wie auf einer Leiter durch verschiedene Reaktionen auf unsere Umwelt und entwickeln langsam neue Handlungsweisen.

Als Kinder reagieren wir emotional und stellen unsere eigenen Bedürfnisse an erste Stelle. Als junge Erwachsene sind wir oft von Sicherheit und einer wachsenden Fähigkeit motiviert, unser Leben zu strukturieren. Später können wir in unseren Beziehungen zu anderen strategischer vorgehen. Um ins volle Erwachsenenalter zu gelangen, werden wir irgendwann auch die Rechte aller Menschen wahrnehmen, was unsere eigene Handlungsweise verändern wird.

Laut der integralen Auffassung bedeutet Reife – wenn die Umstände es zulassen –, sich dieser verschiedenen Arten der Handlungsfähigkeit in uns bewusst zu werden und zu lernen, sie zu integrieren. Gleichzeitig können wir die Gesellschaft als eine Gesellschaft betrachten, die aus eben diesen verschiedenen Verhaltensweisen besteht, und neue Arbeitsweisen entwickeln, um dieser Vielfalt gerecht zu werden.

Praxis

Immer mehr Menschen wenden Praktiken zur Schulung der Aufmerksamkeit, zur Entwicklung der Fähigkeit, einander zuzuhören, und zur Visionsbildung an. Einige davon werden individuell und andere kollektiv durchgeführt. Die Achtsamkeitspraxis hat in den letzten 20 Jahren auf allen Ebenen der Gesellschaft – von Schulen bis hin zu Unternehmen und Regierungen – exponentiell zugenommen.

Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass eine erhöhte Aufmerksamkeit in einer Kultur, die selbst unreflektiert ist – ihre eigenen Grundprinzipien nie in Frage stellt und immer auf demselben Weg bleibt – den Unterschied ausmacht, den wir in dieser dringenden Situation brauchen.

Planet A bietet einen Rahmen für die persönliche Entwicklungspraxis und hilft jedem, seine Reaktionsfähigkeit zu entwickeln, um gemeinsam mit anderen, die dasselbe tun, aktiv zu werden.

Aktionspunkte

Beschäftige dich mit der Wissenschaft der emotionalen Bedürfnisse und Ressourcen (das Human Givens-Modell ist eines davon, Damasio und Panksepp sind andere).

Beschäftige dich mit der integralen Theorie und schließe dich Praktikern aller Art bei Emerge an.

Finde eine Praxis, die dir hilft, deine eigenen Gedanken zu ordnen und in diesem Zeitalter des Chaos und der konkurrierenden Zukunftstheorien zentriert zu bleiben.

[Originaldatei: https://www.thealternative.org.uk/i-planetarian]

Zum 40-jährigen Bestehen des Verlags NEUE ERDE erschien kürzlich die Anthologie „Frieden mit der Natur – 19 Annäherungen“
Sie alle gehen davon aus, dass es unter den Menschen erst Frieden geben wird, wenn wir als Menschheit Frieden schließen mit der Natur.

Wir veröffentlichen auf Ökoligenta die 19 Essays in Folge, die zwangsläufig aus unserer anthropozentrischen Weltsicht und Gemütsverfassung hinausführen.

Im ersten Essay beschäftigt sich Matthias Blaß, Leiter der Naturschule Wildniswandern, mit der Schaffung einer friedlichen,
beziehungsstiftenden neuen Erdkultur, die auf indigenen Kernelementen aufbaut

–> Zum Essay „Eine neue Erdkultur“

(Alle bereits online stehenden Essays findest du unter https://www.ökoligenta.de/category/frieden-mit-der-natur.)

Lohnenswert für alle, die erfahren möchten, wie wir gemeinsam die Erde transformieren können, ist der kostenfreie Online-Kongress „Frieden mit der Natur – Gemeinsam für eine Neue Erde“ am 25.10.2024

Eine wirkungsvolle Abwendung der Klimakrise und des Artensterbens ist mit den bestehenden juristischen und politischen Möglichkeiten unerreichbar. Wälder, Flüsse, Tierarten sowie ganze Ökosysteme sollten Rechtspersonen sein, die juristisch in eigenem Namen auftreten und Klage führen können.

Jedoch sind der bedrohte Schweinswal in der Ostsee oder die ausbleibenden Wildbienen im Schwarzwald vor Gericht bis heute nur eine Sache, die keine eigenen Rechte hat. Weil nur Menschen Rechte haben können? Wieso ist dann ein Kapitalunternehmen eine Rechtsperson, aber ein Wald mit seiner lebendigen Vielfalt und seiner Bedeutung für uns Menschen oder für denkende Wesen wie Wal, Hund oder Schimpanse jedoch nicht? Eine Tierart oder ein Ökosystem erfüllen nicht nur „Dienstleistungen“ für den Menschen, sie haben einen Wert und sogar eine Würde an sich. Dennoch unterliegen sie regelmäßig einseitigen menschlichen Interessen; ob die Alpentäler, der Vogel des Jahres, der Amazonas, Korallenriffe… es scheint heute absurd, dass sie ihr Recht auf Leben juristisch nicht einfordern können.

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