Schlagwortarchiv für: der Große Wandel


Wir gründen die Zukunft. Bist du dabei?


Geredet und diskutiert wurde viel in den vergangenen Jahrzehnten. Die Vision einer sozial-ökologisch ausgerichteten Gesellschaft ist in ihrer Komplexität oft schwer vermittelbar und für viele kaum vorstellbar. Denn nur wenigen sind die unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten einer solchen Lebensweise vertraut.

Wir brauchen Räume, Orte und Plätze, in denen das gesammelte Know-how gelebt und erlebbar wird: Wandeloasen.

Wandeloasen sind die Antwort auf die Wirtschafts-, Demokratie- und Sinnkrise der Industriegesell­schaften westlichen Typs. Statt die Energie und vorhandene Gelder im Widerstand gegen den Staat und mächtige Wirtschaftslobbys zu vergeuden, konzentrieren wir uns auf das Sammeln aller Kräfte für die große sozial-ökologische Transformation.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Kreis-Elemente des Wandels geschaffen:

  • Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben
  • ökologische Anbaumethoden
  • solidarische Landwirtschaft
  • Grüne Energiegewinnung
  • ökumenische Verständigung
  • artgerechte Tierhaltung
  • ressourcenarme Produktionskreisläufe
  • Recycling und Upcycling Methoden
  • gemeinwohlorientierte Wirtschaftsmethoden
  • Open-Source-Software
  • gangbare und tolerante spirituelle Wege
  • alternative Lebensgemeinschaften

Jetzt fehlt nur noch das letzte Kreiselement: ein solider finanzieller Überbau, eine Quelle, aus der alle diese Initiativen verantwortungsvoll schöpfen können.


Das durch die Pandemie erzeugte Innehalten schafft einen theoretischen Absprungpunkt, um zu einer erdfreundlichen Lebens- und Wirtschaftsweise zu finden. Mit dem Wandel-Fonds soll dieser „Absprungpunkt“ praktisch nutzbar werden. Die zu gründenden Wandeloasen – bereits existierende Lebensgemeinschaften gehören gleichermaßen dazu – dienen als gesellschaftliche Reallabore für ein zukunftsfähiges Leben.

Voraussetzung dafür ist ein kontinuierlich anwachsendes Kapital des Wandel-Fonds. Das ist das fehlende Glied im Kreis des Wandels. Der Fonds gewinnt sein Kapital aus der Menge der wandelbereiten, den Großen Wandel freudig unterstützenden Menschen.


Wir weisen darauf hin, dass der Wandel-Fonds noch nicht eingerichtet ist. Warum nicht?

Es fehlt die geniale Idee, wie und wo wir ein solches Konto einrichten können. Denn wir sind weder Verein, noch Stiftung, noch sonst irgendeine Organisationsform. Wir schweben diesbezüglich quasi im Äther der Metaebene. Aber wir haben die Hoffnung, dass dieser Beitrag den Impuls gibt, dass der Wandel-Fonds bald Wirklichkeit wird.


>>>Unsere Wandel-Fonds Seite auf ökoligenta

 

Dieser Essay von Fabiana Fondevila ist Teil der Anthologie “Frieden mit der Natur – 19 Annäherungen”, die kürzlich zum 40-jährigen Bestehen des Verlags NEUE ERDE erschien. Alle Texte gehen davon aus, dass es unter den Menschen erst Frieden geben wird, wenn wir als Menschheit Frieden schließen mit der Natur.

Fabiana beschreibt, wie sehr ein Besuch in den Regenwäldern Costa Ricas ihre Naturwahrnehmung verstärkt und vertieft hat: „Um genau zu sein, hatte der Dschungel die Lautstärke eines inneren Dialogs erhöht, den ich schon mein ganzes Leben lang führe.“ Über die Biophilie, die Liebe zum Leben, führen ihre Gedanken zur Biopraxis, …“egal, wo wir leben – in der üppigen Wildnis des Dschungels oder auf einer belebten Straße in der Stadt – wir können uns selbst zu Lebensaktivisten erheben und unsere eigene Agenda festlegen“.

Zum Essay „Von Verwaltern des Lebens zu Lebensaktivisten“.
(Alle bereits online stehenden Essays findest du unter https://www.ökoligenta.de/category/frieden-mit-der-natur.)

Lohnenswert für alle, die erfahren möchten, wie wir gemeinsam die Erde transformieren können, ist der kostenfreie Online-Kongress „Frieden mit der Natur – Gemeinsam für eine Neue Erde“ am 25.10.2024

 

Dieser Essay von Coco Burckhardt ist Teil der Anthologie “Frieden mit der Natur – 19 Annäherungen”, die kürzlich zum 40-jährigen Bestehen des Verlags NEUE ERDE erschien. Alle Texte gehen davon aus, dass es unter den Menschen erst Frieden geben wird, wenn wir als Menschheit Frieden schließen mit der Natur. Hier verlieht Coco einem Felsen die Stimme, der schon zu Anbeginn der Welt da war und sich an die Menschen richtet.

Zum Essay „Ein Fels erzählt“.
(Alle bereits online stehenden Essays findest du unter https://www.ökoligenta.de/category/frieden-mit-der-natur.)

Lohnenswert für alle, die erfahren möchten, wie wir gemeinsam die Erde transformieren können, ist der kostenfreie Online-Kongress „Frieden mit der Natur – Gemeinsam für eine Neue Erde“ am 25.10.2024

Die vielleicht größte Herausforderung für jeden von uns, der hofft, Bürger des Planeten A zu werden, besteht darin, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Wie können wir unsere innere Stärke ausreichend entwickeln, um uns auf die regenerative Zukunft zu konzentrieren?

Dazu gehört zu lernen, wie man mit konkurrierenden Wahrheiten im öffentlichen Raum umgeht und wie man sein Wohlbefinden angesichts einer sich verschlechternden Umwelt fördert.

Wenn man sich andererseits mit Menschen umgibt, die die grünen Triebe einer besseren Zukunft sehen können, gibt dies Vertrauen, wo vorher keines war. Die Aufmerksamkeit für neue Formen von Intelligenz und Handlungsfähigkeit zu gewinnen und zu schenken, belebt jeden Raum. Das verändert unsere Wahrnehmung des Lebens auf diesem Planeten.

Emotionale Bedürfnisse und Ressourcen

Gemäß dem Human Givens-Modell sind Menschen so konzipiert, dass sie neun wesentliche emotionale Bedürfnisse verspüren, die ihnen helfen zu überleben, indem sie sozial werden. Dies sind die Bedürfnisse nach: Status, Zugehörigkeit, Autonomie, Verbundenheit, Privatsphäre, Sinn und Zweck, Leistung und Intimität.

Wir sind auch so angelegt, dass wir diese Bedürfnisse selbst durch den Einsatz unserer angeborenen Ressourcen erfüllen können: die Fähigkeit, uns zu erinnern; uns etwas vorzustellen; eine Beziehung zu haben; uns in andere einzufühlen und uns selbst zu beobachten. Wenn unsere Gemeinschaften und Arbeitsräume so gestaltet sind, dass sie uns dabei helfen, unsere Bedürfnisse in Einklang zu bringen, schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass jeder von uns Verantwortung übernehmen kann.

Integrales Wachstum

Jeder von uns durchläuft einen Entwicklungsbogen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter (das heute mit 24 Jahren als voll entwickelt gilt). Damit verbunden, aber nicht ausschließlich damit verbunden, sind Fortschritte in der psychosozialen Handlungsfähigkeit – wir bewegen uns wie auf einer Leiter durch verschiedene Reaktionen auf unsere Umwelt und entwickeln langsam neue Handlungsweisen.

Als Kinder reagieren wir emotional und stellen unsere eigenen Bedürfnisse an erste Stelle. Als junge Erwachsene sind wir oft von Sicherheit und einer wachsenden Fähigkeit motiviert, unser Leben zu strukturieren. Später können wir in unseren Beziehungen zu anderen strategischer vorgehen. Um ins volle Erwachsenenalter zu gelangen, werden wir irgendwann auch die Rechte aller Menschen wahrnehmen, was unsere eigene Handlungsweise verändern wird.

Laut der integralen Auffassung bedeutet Reife – wenn die Umstände es zulassen –, sich dieser verschiedenen Arten der Handlungsfähigkeit in uns bewusst zu werden und zu lernen, sie zu integrieren. Gleichzeitig können wir die Gesellschaft als eine Gesellschaft betrachten, die aus eben diesen verschiedenen Verhaltensweisen besteht, und neue Arbeitsweisen entwickeln, um dieser Vielfalt gerecht zu werden.

Praxis

Immer mehr Menschen wenden Praktiken zur Schulung der Aufmerksamkeit, zur Entwicklung der Fähigkeit, einander zuzuhören, und zur Visionsbildung an. Einige davon werden individuell und andere kollektiv durchgeführt. Die Achtsamkeitspraxis hat in den letzten 20 Jahren auf allen Ebenen der Gesellschaft – von Schulen bis hin zu Unternehmen und Regierungen – exponentiell zugenommen.

Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass eine erhöhte Aufmerksamkeit in einer Kultur, die selbst unreflektiert ist – ihre eigenen Grundprinzipien nie in Frage stellt und immer auf demselben Weg bleibt – den Unterschied ausmacht, den wir in dieser dringenden Situation brauchen.

Planet A bietet einen Rahmen für die persönliche Entwicklungspraxis und hilft jedem, seine Reaktionsfähigkeit zu entwickeln, um gemeinsam mit anderen, die dasselbe tun, aktiv zu werden.

Aktionspunkte

Beschäftige dich mit der Wissenschaft der emotionalen Bedürfnisse und Ressourcen (das Human Givens-Modell ist eines davon, Damasio und Panksepp sind andere).

Beschäftige dich mit der integralen Theorie und schließe dich Praktikern aller Art bei Emerge an.

Finde eine Praxis, die dir hilft, deine eigenen Gedanken zu ordnen und in diesem Zeitalter des Chaos und der konkurrierenden Zukunftstheorien zentriert zu bleiben.

[Originaldatei: https://www.thealternative.org.uk/i-planetarian]

Zum 40-jährigen Bestehen des Verlags NEUE ERDE erschien kürzlich die Anthologie „Frieden mit der Natur – 19 Annäherungen“
Sie alle gehen davon aus, dass es unter den Menschen erst Frieden geben wird, wenn wir als Menschheit Frieden schließen mit der Natur.

Wir veröffentlichen auf Ökoligenta die 19 Essays in Folge, die zwangsläufig aus unserer anthropozentrischen Weltsicht und Gemütsverfassung hinausführen.

Im ersten Essay beschäftigt sich Matthias Blaß, Leiter der Naturschule Wildniswandern, mit der Schaffung einer friedlichen,
beziehungsstiftenden neuen Erdkultur, die auf indigenen Kernelementen aufbaut

–> Zum Essay „Eine neue Erdkultur“

(Alle bereits online stehenden Essays findest du unter https://www.ökoligenta.de/category/frieden-mit-der-natur.)

Lohnenswert für alle, die erfahren möchten, wie wir gemeinsam die Erde transformieren können, ist der kostenfreie Online-Kongress „Frieden mit der Natur – Gemeinsam für eine Neue Erde“ am 25.10.2024

Eine wirkungsvolle Abwendung der Klimakrise und des Artensterbens ist mit den bestehenden juristischen und politischen Möglichkeiten unerreichbar. Wälder, Flüsse, Tierarten sowie ganze Ökosysteme sollten Rechtspersonen sein, die juristisch in eigenem Namen auftreten und Klage führen können.

Jedoch sind der bedrohte Schweinswal in der Ostsee oder die ausbleibenden Wildbienen im Schwarzwald vor Gericht bis heute nur eine Sache, die keine eigenen Rechte hat. Weil nur Menschen Rechte haben können? Wieso ist dann ein Kapitalunternehmen eine Rechtsperson, aber ein Wald mit seiner lebendigen Vielfalt und seiner Bedeutung für uns Menschen oder für denkende Wesen wie Wal, Hund oder Schimpanse jedoch nicht? Eine Tierart oder ein Ökosystem erfüllen nicht nur „Dienstleistungen“ für den Menschen, sie haben einen Wert und sogar eine Würde an sich. Dennoch unterliegen sie regelmäßig einseitigen menschlichen Interessen; ob die Alpentäler, der Vogel des Jahres, der Amazonas, Korallenriffe… es scheint heute absurd, dass sie ihr Recht auf Leben juristisch nicht einfordern können.

Unterstütze die Forderung „Die Rechte der Natur anerkennen und durchsetzen“ des Netzwerkes Rechte der Natur auf ABSTIMMUNG21 [dort zuerst anmelden, dann den Button „Hier kommen Sie zur Themenwahl“ anklicken und im Suchfeld unter „Themenvorschläge“ eingeben: „Rechte der Natur“| Alternativ: Diesen Dateipfad in den Browser eingeben: www.abstimmung21-mitmachen.de/proposals/163-die-rechte-der-natur-anerkennen-und-durchsetzen]

ABSTIMMUNG21 organisiert bundesweite Volksabstimmungen zu brennenden Fragen der Zeit einfach selbst – bis Abstimmungen auf Bundesebene gesetzlich verankert sind.

Weitere Informationen über das Netzwerk Rechte der Natur und der Forderung finden Sie auch unter www.rechte-der-natur.de sowie auf der Seite von Abstimmung21 im obenstehenden Link.

Und in den sozialen Medien:
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Als politischer Dissident in der Tschechoslowakei machte sich Václav Havel eine scharfe strategische Erkenntnis zu eigen, die ihm sein Kollege Václav Benda vermittelt hatte. Wie kann man die Menschenwürde und die politische Handlungsfähigkeit für ernsthafte Veränderungen fördern, während man „innerhalb der Lüge“ eines totalisierenden politischen Systems lebt – in seinem Fall des kommunistischen Staates?

Havel beklagte „die irrationale Eigendynamik der anonymen, unpersönlichen und unmenschlichen Macht“ und argumentierte, dass die Menschen eine parallele Polis schaffen müssten. Da Havel das Engagement der Bürger gegenüber dem Staat als vergeblich oder enttäuschend bescheiden ansah, plädierte er für die Schaffung von „informierten, unbürokratischen, dynamischen und offenen Gemeinschaften“.

Diese wurden als Ausweg aus der Sackgasse betrachtet, da sie als eine Art entstehende Parallelwirtschaft und präfigurative Gesellschaftsordnung fungieren könnten. Eine parallele Polis könnte einen Raum bieten, in dem gewöhnliche Menschen, die von einem unterdrückerischen System bedrängt werden, moralisches Handeln und Wahrheit geltend machen können.

Sie könnten ihr Engagement für soziale Solidarität trotz eines äußerst feindseligen Umfelds in die Tat umsetzen. Schon der Prozess des Aufbaus einer parallelen Polis könnte dazu beitragen, Vertrauen, Offenheit, Verantwortung, Solidarität und Liebe im öffentlichen Leben wiederherzustellen.

Ich glaube, dass das Bestreben, ein Commonsverse aufzubauen – ein stückweises, noch im Entstehen begriffenes Unterfangen –, dem Bestreben ähnelt, eine parallele Polis aufzubauen. Es geht darum, gesunde Werte und verschiedene Arten des Seins, des Wissens und des Handelns zu ehren.

Da wir innerhalb der Normen und Institutionen der kapitalistischen politischen Ökonomie auf globaler Ebene leben, bietet das Commoning den Menschen Möglichkeiten, ein gewisses Maß an Selbstbestimmung und Autonomie gegenüber den kapitalistischen Märkten und der staatlichen Macht zu behaupten.

Von Gleichgesinnten betriebene, sozial konviviale Modelle der Versorgung und Verwaltung bieten wichtige „sichere Räume“ für die Entfaltung einer gesünderen kulturellen Ethik jenseits von transaktionalem Individualismus, materiellem Eigeninteresse und Kapitalakkumulation.

Obwohl Commoning nicht direkt politisch ist – es konzentriert sich in der Regel mehr auf die Befriedigung spezifischer existenzieller Bedürfnisse und den Schutz gemeinsamen Reichtums (Land, Wasser, Softwarecode, kreative Werke) -, läuft es häufig auf eine indirekte Form politischen Handelns hinaus.

Die Existenz von Allmendegütern ist oft ein stiller moralischer Vorwurf an das herrschende System. Sie bekräftigt, dass andere, sozial konstruktivere Wege der Bedürfnisbefriedigung möglich sind. Sie macht eine organisierte Gruppe von Menschen mit strukturell ehrgeizigen Zielen sichtbar.

Der Commons-Diskurs, wie er von verschiedenen transnationalen Netzwerken des Commoning propagiert wird, lenkt unsere Aufmerksamkeit auf neuartige praktische Lösungen.

Der Aufstieg der Open-Source-Software in den späten 1990er Jahren ist trotz ihrer winzigen Größe und des Fehlens konventioneller Finanzmittel ein solches Beispiel. Open Source (oder genauer gesagt sein Vorläufer „freie Software“3) stellte eine ernsthafte moralische und marktwirtschaftliche Herausforderung für die Vorherrschaft von Microsoft dar, die schließlich ein robustes neues Paradigma der offenen und gemeinschaftlichen Softwareentwicklung hervorbrachte.

In ähnlicher Weise provozierte der Aufstieg lokaler ökologischer Lebensmittelsysteme in den 1980er und 1990er Jahren eindringliche Fragen zu den Pathologien des industriellen Lebensmittelsystems, wie z. B. dessen Abhängigkeit von Monokulturen, Pestiziden und gentechnisch verändertem Saatgut sowie von Praktiken, die den fruchtbaren Boden ausbeuten.

Im Laufe der Zeit hat diese einheimische, lokal ausgerichtete Bewegung die Agrarökologie, die Permakultur, die gemeinschaftsgestützte Landwirtschaft und die Slow-Food-Bewegung hervorgebracht.

Diese Bemühungen zielen alle darauf ab, den gemeinsamen Reichtum (Land, Lebensmittel, Code) mit Sorgfalt und ganzheitlicher Aufmerksamkeit zu verwalten. Sie versuchen, dem Reichtum seinen Warencharakter zu nehmen, um seine Unabhängigkeit von der Finanzwirtschaft und den kapitalgesteuerten Märkten zu gewährleisten.

Sie wollen die Menschen in die Lage versetzen, ihre eigenen Versorgungssysteme zu verwalten, wobei sie den Schwerpunkt auf Zugang, Transparenz und Fairness legen.

Heute trägt das Commonsverse diese Agenda in einem breiteren Rahmen in viele weitere Bereiche des Wandels. Die Commons werfen nicht nur tiefgreifende Fragen zur Markt-/Staatsordnung und zum neoliberalen Kapitalismus in verschiedenen Bereichen auf (Landwirtschaft, Städte, Cyberspace, Wälder, Wasser, Ozeane), sondern bieten auch eine Vision und ein Arsenal an Instrumenten für den Aufbau funktionierender Alternativen.

Zeitgenössisches Commoning ist bedeutsam, weil es sich auf einer zellulären Ebene der Kultur, vor Ort, in den Herzen und Köpfen der Menschen entfaltet. Es dient als Raum, in dem die Bestrebungen und die Vorstellungskraft der Menschen angeregt werden und sich ihre Subjektivität und kulturellen Zugehörigkeiten verändern.

Manuela Zechners Bericht über selbstverwaltete Nachbarschaftsräume in Barcelona weist auf „radikalere, kontinuierliche und kollektive Modalitäten der Beteiligung“ hin, als die Stadtverwaltung im Allgemeinen fördert oder zulässt.

Unter der Stadtverwaltung von Barcelona en Comú sind autonome Nachbarschaftsgruppen nun berechtigt, ihre eigenen Projekte (Gebäude, soziale Dienste, Informationsbeschaffung) mit Unterstützung der Stadt und rechtlicher Anerkennung zu verwalten. Aktivistengruppen und Bürgervereinigungen verwalten auch La Borda, eine große Wohnungsbaugenossenschaft, die Konzertsäle, Werkstätten, ein Bibliotheksarchiv, eine Bar und ein Unterstützungszentrum als Gemeingüter verwaltet.

Durch diese Übertragung von Befugnissen und Verantwortung werden nicht nur die materiellen oder politischen Bedürfnisse der Menschen befriedigt, sondern auch ihre kreative Handlungsfähigkeit, ihr Gefühl der Kontrolle, ihre Würde und ihre kulturellen Bereiche in einer Weise gestärkt, die von der herkömmlichen Politik und Bürokratie oft ignoriert wird.

Wie solche Beispiele zeigen, kann Commoning eine wichtige Quelle für soziale Innovation sein. Die engen „politisch-ontologischen Grundlagen“ der neoliberalen Institutionen sind genau das, was sie daran hindert, kreative Energien, soziale Zusammenarbeit und Bürgerinitiative zu mobilisieren.

Staatliche Institutionen neigen dazu, einen strikten Instrumentalismus, quantitative Messgrößen und marktorientierte Interventionen zu bevorzugen, was erklärt, warum sie so viele „Projekte mit leerem Herzen“ hervorbringen … „Präfigurative Initiativen“ wie das Commoning „bleiben unterhalb des Radars der Anerkennung und Unterstützung“.

Gibt es einen konstruktiven Weg, diese Schwierigkeiten zu überwinden? Koen P.R. Bartels plädiert für die Entwicklung von „relationalen Ökosystemen“ der Allmende als einen Weg, der neoliberale Institutionen von ihren eigenen hegemonialen Vorurteilen befreien könnte.

Durch die Förderung von Gemeingütern könnte der Staat damit beginnen, die tatsächlichen Gefühle, Erfahrungen, Talente und Bestrebungen der Menschen zu ihren eigenen Bedingungen anzuerkennen, und auf diese Weise dazu beitragen, konstruktive soziale Innovationen anzuregen.

Die große Herausforderung könnte darin bestehen, die Beziehungsdynamik des Commoning als konstruktive soziale Kraft besser sichtbar zu machen. Catherine Durose und ihre Mitautoren bieten einige ausgezeichnete Vorschläge an, beginnend mit der Notwendigkeit, „die Mikropraktiken des Commoning besser zu verstehen“ und „wie lokale Akteure zur urbanen Transformation beitragen können“.

Wie in den obigen Beispielen sind auch hier die Mikropraktiken und das Gefühlsleben des Commoning für Sozialwissenschaftler, Politiker und Regierungsbeamte oft unergründlich. Sie erkennen in der Regel nicht, dass Praxisgemeinschaften ein sehr nuanciertes, realistisches und sogar tiefgreifendes Verständnis ihrer Probleme und möglichen Lösungen haben können.

Das Problem ist, dass ihr Erfahrungswissen, das nicht theoretisch ist und nicht von Experten stammt, oft als unzureichend fachkundig, zu quantitativ oder nicht mit den Verwaltungssystemen kongruent abgetan wird.

Die tatsächlichen Befugnisse des Commoning werden in der Theorie nicht anerkannt und sind daher eher unsichtbar. Wir täten gut daran, uns an Elinor Ostroms trockene Feststellung zu erinnern, dass „ein Ressourcenarrangement, das in der Praxis funktioniert, auch in der Theorie funktionieren kann“.

Um die Entwicklung geeigneterer „Theorien“ über Gemeingüter zu beschleunigen, machen Durose et al. einen wertvollen Vorschlag, indem sie zu einem „größeren systemischen Vergleich“ von Gemeingüterpraktiken aufrufen, zusammen mit einer besseren fortlaufenden Interpretation der Feldarbeit, die dabei zutage tritt.

Eine neue Sichtbarkeit von Commons-Projekten, von Fall zu Fall, wird mit der Zeit die Theorien und den Diskurs über das Commoning stärken. Der Aufruf von Durose et al. zu einem „Wissensmyzel“ ist zeitgemäß und wichtig. Ein kollaboratives Netzwerk zur Angleichung des Wissens über Commoning in Praxis und Theorie würde das Commonsverse sicherlich sichtbarer machen.

Es würde auch dazu beitragen, die blinden Flecken in der Wahrnehmung neoliberaler Institutionen und Politik aufzudecken und neue Perspektiven für Untersuchungen und Innovationen in der öffentlichen Verwaltung zu eröffnen.

Für den Moment möchte ich nur den grundlegenden Punkt unterstreichen, dass jegliche Veränderungen im demokratischen Gemeinwesen und in der Politik auf der Mikroebene der alltäglichen Praxis und Kultur ansetzen müssen. Dies ist eine der wichtigsten Lehren aus den Occupy-Lagern im Jahr 2011, den Protesten auf öffentlichen Plätzen in Ägypten, Tunesien und der Türkei sowie der wachsenden Klimaschutzbewegung.

Es wird immer wichtiger zu erkennen, dass politischer Wandel nicht ohne persönliche, erfahrungsbasierte Bewusstseinsveränderungen stattfinden wird.

Wie Manuela Zechner darlegt, führen mikropolitische Bestrebungen zu neuen Weltanschauungen, und diese persönlichen Veränderungen verzweigen sich im Laufe der Zeit nach außen und finden ihren Ausdruck auf der Makroebene der Gesellschaft – im Recht, im institutionellen Leben und in der Konfiguration der staatlichen Macht.

Commoning dient bereits als Vehikel für größere gesellschaftliche Veränderungen, wie sie in sozialen Vereinigungen zu beobachten sind, die normalerweise nicht miteinander verbunden sind:

  • Nachbarschaften und Netzwerke gegenseitiger Hilfe, Online-Communities und Open-Source-Design- und Produktionsnetzwerke („kosmolokale Produktion“);
  • agrarökologische Projekte und gemeinschaftliche Landtreuhänderschaften; Komplementärwährungen und gegenseitige Kreditsysteme;
  • digitale autonome Organisationen und Plattform-Kooperativen;
  • das „Engagement-Pooling“ indigener Völker
  • und von Hacker-Gemeinschaften geschaffene Online-Infrastrukturen.

Diese kooperativen Sozialformen, die auf den unterschiedlichsten Schauplätzen agieren, verändern die Alltagssubjektivität der Menschen und damit auch ihre Vorstellungen von sozialem und politischem Wandel.

In diesem Sinne entfalten sich vor unseren Augen bereits neue Formen demokratischer Möglichkeiten…

[Originalartikel: What might a parallel polis feel like? David Bollier’s idea of a “commonsverse” – a world in which commons are viable & valued – could tell us]

Im Moment werden Wirtschaft und Umwelt als getrennte Systeme behandelt. Das ist ein großes Problem, denn so konkurrieren sie miteinander, und am Ende gewinnt immer die Ökonomie. Dies ist ein systemimmanentes Problem unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems, das auf Gewinnstreben und Übernutzung natürlicher Ressourcen fixiert ist. Deshalb können wir die Klimakrise nicht innerhalb des bestehenden Geldsystems lösen.

Die vereinfachte Gleichung „Geld = Konsum = Emissionen“ bringt die allgegenwärtige Klima- bzw. Emissionsungerechtigkeit zwischen Arm und Reich anschaulich zu Tage. Zudem beschreibt sie den Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Vermögen und klimaschädlichen Emissionen – jedenfalls solange unsere Konsumgüter noch nicht klimaneutral produziert werden.

 

Also klimaschädliche Produkte verteuern?

Nein, denn eingespartes Geld durch Einschränkung oder Verzicht bzw. wirkungsvollere Technologien an der einen Stelle wird in der Regel an anderer Stelle wieder ausgegeben – z.B. für einen zusätzlichen Urlaub (Rebound-Effekt). Auch deshalb sind wirksamer Klimaschutz bzw. unsere konsumbedingten Emissionen vom Geldsystem abzukoppeln – beispielsweise durch eine komplementäre Klimawährung!

Unser herkömmliches Geld alleine ist ungeeignet, die Belastung der Ökosysteme durch unseren Konsum transparent abzubilden. Es gibt nämlich viele Produkte, die zwar ökonomisch sehr günstig herzustellen sind und folglich auch billig verkauft werden, deren Herstellung oder Betrieb aber ausgesprochen umweltschädlich sind. Auch verhindert der im Produktpreis enthaltene CO2-Preisaufschlag eine wünschenswerte Transparenz, denn dieser geht nahezu gänzlich im Gesamtpreis unter. Dies erschwert den Verbrauchern die Möglichkeit sich für das klimafreundlichere Produkt zu entscheiden.

Deswegen werden wir weder durch den Zertifikatehandel noch über Verteuerungen die notwendige Emissionsreduktion erreichen. Es braucht ein Modell, das nationalstaatliche Interessen mit globalen Notwendigkeiten vereinbaren kann. Denn die Emissionen drastisch zu reduzieren, um planetare Grenzen einzuhalten, ist nicht optional, sondern zwingend notwendig!

 

„Eine wirkungsvolle und zugleich sozial-gerechte Alternative könnte ein konsequent verursacherbasiertes System auf Konsumentenebene sein.“

 

Die Einführung persönlicher handelbarer CO2-Budgets würde das Kaufverhalten der großen Menge der Verbraucher verändern. So ließe sich der notwendige Veränderungsdruck auf die Wirtschaft aufbauen, ihre Produktionsprozesse aus eigenem Interesse immer nachhaltiger zu gestalten – hin zu deutlich mehr grünen Alternativen für die Konsumenten. Denn die Industrie produziert das was wir mit unseren begrenzten Budgets kaufen (können).

 

Die Klimakrise ist ein globales, multikausales und vielschichtiges Problem. 

Wir können sie nicht mit Einzelregelungen bekämpfen. Wir brauchen einen mess- und regulierbaren Handlungsrahmen, mit dem wir auf ökologische Herausforderungen zügig und angemessen reagieren können. Nur wenn wir unsere Wirtschafts-, Konsum- und Lebensweise nachhaltig gestalten, und ökologische wie auch soziale Gesichtspunkte gleichrangig zu ökonomischen berücksichtigen, werden wir unserer Verantwortung für zukünftige Generationen gerecht.

 

Wir brauchen einen Paradigmenwechsel …

  • der Treibhausgase im Zusammenhang mit unserem Konsum zugleich lückenlos erfasst, transparent abbildet, und gerecht abrechnet
  • hin zu einem System, bei dem der Einzelne frei über sein Konsumverhalten entscheiden kann, allerdings innerhalb klar gesteckter Grenzen für alle
  • welcher ein punktgenaues und flexibles Erreichen des Klimaziels garantiert
  • hin zu einem Modell, das administrativ relativ unaufwändig ist, und darüber die soziale Ungleichheit reduziert
  • weg von Maßnahmen, die überwiegend auf Verteuerung bzw. Einschränkung und Verzicht setzen, überwiegend einkommensschwächere Haushalte überproportional betreffen, und die inländische emissionsintensive Industrie ins Ausland vertreiben, wo weniger strenge Umweltauflagen gelten
  • weg von kleinteiligen oft unpopulären Maßnahmen, hin zu persönlichen handelbaren Emissionsbudgets

 

Mit einer komplementären Klimawährung und persönlichen Emissionsbudgets zum Klimaziel

Eine sozial-gerechte und vor allem effektivere Alternative zu den gängigen Werkzeugen zur Emissionsreduktion könnte eine Klimawährung sein, die parallel zur Landeswährung existiert. Mit einer solchen digitalen Kohlenstoff-Ressourcenwährung könnten die Bürger ihre konsumbasierten CO2-Emissionen bezahlen. Diese Währung würde mittels persönlicher handelbarer Emissionsbudgets das Steuerungspotential für Klimaschutz in die Hände aller Verbraucher legen, und Unternehmen intrinsisch motivieren umweltfreundlicher zu produzieren. Zusätzlich könnte ein solcher Emissionshandel auf Bürgerebene zur Verringerung der Wohlstandsschere beitragen, da unverbrauchtes Budget gegen Geld verkauft werden kann. Einkommensschwächere Haushalte oder Bürger ärmerer Länder, die meist weniger klimaschädlich konsumieren, erhielten so ein zusätzliches finanzielles Einkommen.

Das Modell würde eine sozio-ökologische Transformation fördern, indem es die Verantwortung und das Steuerungspotential für Klimaschutz auf die Konsumenten überträgt, und gleichzeitig ohne zusätzliche ordnungsrechtliche Verteuerungen auskommt. Darüber hinaus entbindet es die Politik kleinteilige und oft unpopuläre Maßnahmen zu verhängen, umzusetzen und kontrollieren zu müssen.

Mehr dazu unter: www.saveclimate.earth

Vielen Bürgern ist nicht bewusst, welche enormen Treibhausgas-Einsparungen notwendig wären, um die Erderwärmung zumindest auf ein akzeptables Maß zu begrenzen. In Deutschland liegt der durchschnittliche CO2 Pro-Kopf-Verbrauch bei ca. 10 Tonnen im Jahr. Tatsächlich müsste der Verbrauch weniger als 2 Tonnen betragen, d.h. der Energieverbrauch jedes Einzelnen von uns müsste um ca. 80 Prozent sinken.

Was lässt sich also tun?

Politik, Industrie, Gesellschaft – oder die Diffusion von Verantwortung

 

Die Politik kann es nicht richten, die Industrie will es nicht richten, und wir Bürger sehen uns vor einer unlösbaren Aufgabe aufgrund der Größe des Problems.

 

Warum ist dies so?

Von Seiten der Politik betrachtet:

Wer wiedergewählt werden will, ist auf Massenzustimmung der Bevölkerung angewiesen. Verbote und Zwänge finden deshalb keine gesellschaftliche Mehrheit. Außerdem sind Wirtschaft und Politik eng miteinander verflochten. Eine Regierung ist ferner massiv von einer gut funktionierenden Wirtschaft abhängig, die keine zusätzlichen Aufwände für Klimaschutz will. Politik ist in Sachzwängen verhaftet und unterstützt vornehmlich ihre wirkmächtigste Klientel. Wirklich wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Klimawandel bedeuten politischen Selbstmord.

Von Seiten der Industrie betrachtet:

Das primäre Ziel der Industrie ist Wachstum und Profit, nicht Klimaschutz. Ein Umbau der Produktion, hin zu klimafreundlichen Prozessen bedeutet zunächst Investitionen, die die Wettbewerbsfähigkeit negativ (z.B. gegenüber den USA und China) beeinflussen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor: Inwieweit sind die Konsumenten gewillt, für echte CO2-freie Produkte einen höheren Preis zu akzeptieren.
Die mit Erdöl und Erdgas arbeitende Industrie wird zurzeit doppelt gefördert:

  • Sie muss für die Folgekosten der verursachten Schäden nicht bezahlen
  • Sie erhält umfangreiche Subventionen

Welche Unternehmen würden freiwillig unwirtschaftliche Entscheidungen treffen und dadurch einen Wettbewerbsnachteil riskieren?

Welche Rolle spielen wir Konsumenten?

Betreffen die erforderlichen Klimaschutz-Maßnahmen die persönliche Komfortzone (oder den eigenen Geldbeutel), nimmt die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen dramatisch ab. Zudem ist der Einfluss des Einzelnen sehr begrenzt, und führt daher schnell zur Resignation. Auch der Effekt der Abnutzung spielt eine Rolle. Immer wiederkehrenden Katastrophenmeldungen führen zu einer Gewöhnung, und irgendwann hört man nicht mehr zu. Darüber hinaus schmelzen die Gletscher ja nicht in unseren Vorgärten und die untergehenden Inseln in der Karibik sind weit weg. Doch ist die Umwelt- und Klimakrise die zentrale Bedrohung des künftigen Wohlstands. Vom Wegschauen hat sich aber noch selten ein Problem gelöst. Ebenso wenig hilft Wunschdenken weiter à la: Der Markt wird schon die richtigen Technologien zur Lösung der Erderwärmung entwickeln. Neue Techniken tauchen nicht einfach aus dem Nichts auf, um dann zeitgerecht unsere Probleme zu lösen.

Ein möglicher Gamechanger in der Klimapolitik

Unterschiedlichste Zielkonflikte, ökologisches Bewusstsein und ökonomische Zwänge, Eigennutz und Moral sowie die Unschärfe gesellschaftlicher Verantwortung bilden einen Teufelskreis. Klimaschutz darf daher nicht der Freiwilligkeit des Einzelnen, der Industrie oder den Regierungen von Staaten überlassen werden.

Eine Lösung des Problems ist nur denkbar, wenn marktwirtschaftliche Gesetze im Einklang mit ökologischer Nachhaltigkeit funktionieren. Möglich wird dies durch ein System, das nach dem Verursacherprinzip die kleinste Einheit am Markt berücksichtigt, nämlich den Konsumenten. Denn er hat eine enorme Steuerungswirkung auf die Produktionsprozesse der Industrie. Ein solches System könnte mittels eines ökologischen Grundeinkommens die Macht und das Steuerungspotential für Klimaschutz komplett in die Verantwortung aller Bürger legen – mehr dazu am Ende des Artikels.

Wir leben alle innerhalb desselben Systemdesigns, das den gegenwärtigen Zustand unserer Mitwelt ermöglichte. Deshalb müssen wir als Gesellschaft auch wieder gemeinsam aus der Krise herausfinden, und zwar ohne jemanden dabei abzuhängen. Die Frage nach mehr oder weniger Schuld hilft dabei nicht weiter. Wir müssen die generellen Spielregeln ändern. Dazu braucht es einen Paradigmenwechsel – einen systemischen Ansatz, der all die teils sehr unterschiedlichen Lebensrealitäten, individuellen Konsumpräferenzen und Interessenkonflikte der Menschen berücksichtigt, und nur so weit regulierend eingreift, wie absolut unerlässlich ist.

Zu schaffen ist ein Modell ökologischer Leitplanken, in dem jeder Bürger mittels persönlicher Emissionsbudgets selbst darüber entscheiden kann, wie er Klimaschutz in sein Leben integriert – und nicht ob. Und überdies ein Maximum an persönlicher Konsumentscheidungsfreiheit ermöglicht, allerdings innerhalb ganz klar gesteckter ökologischer Grenzen für alle. Ein solches Konzept entbindet die Politik von der Notwendigkeit, kleinteilige und oft unpopuläre ordnungsrechtliche Maßnahmen erlassen, umsetzen und kontrollieren zu müssen

Emissionsminderung – „too little and too late“

Mit den gängigen Werkzeugen EU-Emissionshandel und CO2-Steuer werden wir das Klimaziel voraussichtlich verfehlen. Die Wunschvorstellung, über Geldpreissignale die erforderlichen Verhaltensänderungen bei den Konsumenten zu bewirken, ist krachend gescheitert. Das was durch die enormen Preissteigerungen an den Tankstellen und beim Heizen tatsächlich an Emissionen eingespart wurde, bewegt sich leider nur im einstelligen Prozentbereich. Wie sollte es auch über Verteuerungen funktionieren können?! Schließlich stehen uns Verbrauchern nicht annähernd in ausreichendem Maße klimaneutrale Konsum- und Mobilitätsalternativen zur Verfügung.
Darüber hinaus ist der Weg, Klimapolitik über Konsumverteuerung zu gestalten, aus verschiedenen weiteren Gründen nicht zielführend. Zum einen unterliegt man der irrigen Annahme, dass ein höherer Preis automatisch auch in gleichem Maße die Nachfrage reduziert. Die Lenkungswirkung eines höheren Geldpreises ist unzureichend, weil es den Effekt der Preiselastizität gibt. Nach den eisernen Gesetzen des Marktes führt normalerweise ein Ansteigen des Preises zu einer verringerten Nachfrage – jedoch bei weitem nicht in gleichem Maße. Die Bürger zahlen die Aufschläge zwar widerwillig, aber sie zahlen sie – notgedrungen. Deshalb trifft es auch beim Klima nicht zu, dass sich durch Verteuerungsmaßnahmen die (Über)Nutzung der Atmosphäre mit klimaschädlichen Gasen in ausreichendem Umfang verringern, geschweige denn limitieren ließe. Denn ein jeder kann grundsätzlich nach wie vor unbegrenzt emittieren, einzig die Kosten dafür erhöhen sich. Es fehlt eine konkrete Verknappung der Emissionen durch Budgetierung!

Warum man die Klimakrise nicht innerhalb des Geldsystems lösen kann

Unser herkömmliches Geld alleine ist ungeeignet, die Belastung der Ökosysteme durch unseren Konsum transparent abzubilden. Denn es gibt viele Produkte in unserer modernen Konsumgesellschaft, die zwar ökonomisch sehr günstig herzustellen sind, und folglich auch billig verkauft werden, deren Herstellung oder Betrieb aber mit hohen Umweltkosten verbunden sind. Solange unsere Konsumgüter nicht generell klimaneutral produziert werden, veranschaulicht die vereinfachte Gleichung „mehr Geld = mehr Emissionen“ die allgegenwärtige Klima- bzw. Emissionsungerechtigkeit zwischen Arm und Reich. Dennoch nutzen Verteuerungen im Kampf gegen den Klimawandel wenig. Denn eingespartes Geld an der einen Stelle wird in der Regel an anderer Stelle wieder ausgegeben – z.B. für einen zusätzlichen Urlaub (Rebound-Effekt). Auch deshalb ist es unerlässlich, wirksamen Klimaschutz bzw. unsere konsumbedingten Emissionen vom Geldsystem abzukoppeln – beispielsweise durch eine komplementäre Klimawährung!

Nationalstaatliche Interessen mit globalen Notwendigkeiten vereinbaren

Die Umweltbelastungen drastisch zu reduzieren um planetare Grenzen einzuhalten, ist keine Wahlmöglichkeit, sondern eine zwingende Notwendigkeit. Es braucht also ein Modell, das nationalstaatliche Interessen mit globalen Notwendigkeiten vereinbaren kann. Eine wirkungsvolle und zugleich sozial-gerechte Alternative könnte ein Vorschlag der NGO SaveClimate.Earth sein. Deren Lösungsvorschlag besteht darin, ein konsequent verursacherbasiertes System auf Konsumentenebe zu etablieren. Persönliche handelbare CO2-Budgets und das daraus resultierende veränderte Kaufverhalten baut den notwendigen Veränderungsdruck auf die Wirtschaft auf, ihre Produktionsprozesse immer nachhaltiger zu gestalten, denn die Industrie produziert das, was wir mit unseren begrenzten Budgets kaufen (können). Ein solches System erlaubt uns, auf ökologische Herausforderungen zügig und angemessen zu reagieren.

Wir brauchen einen Paradigmenwechsel …

  • der Treibhausgase im Zusammenhang mit unserem Konsum zugleich lückenlos erfasst, transparent abbildet, und gerecht abrechnet
  • hin zu einem System, bei dem der Einzelne frei über sein Konsumverhalten entscheiden kann, allerdings innerhalb klar gesteckter Grenzen für alle
  • der ein punktgenaues und flexibles Erreichen des Klimaziels garantiert
    hin zu einem Modell, das administrativ relativ unaufwändig ist, und darüber hinaus zur Verringerung der sozialen Ungleichheit beiträgt
  • weg von Maßnahmen die überwiegend auf Verteuerung bzw. Einschränkung und Verzicht setzen, überwiegend einkommensschwächere Haushalte überproportional betreffen, und die inländische emissionsintensive Industrie ins Ausland vertreiben, wo weniger strenge Umweltauflagen gelten
  • weg von kleinteiligen oft unpopulären Maßnahmen, hin zu persönlichen handelbaren Emissionsbudgets

 

Die politischen Debatten über Regelungen bis ins kleinste Detail könnten entfallen, da die Konsumenten durch ihre Kaufentscheidungen, auf Basis günstigerer ökologischer Preise, die notwendigen Transformationsprozesse in der Wirtschaft auslösen und unterstützen.
Denn durch den marktwirtschaftlichen Ansatz einer vom Geldsystem entkoppelten Klimawährung kommen automatisch die am besten geeigneten Methoden bzw. Techniken zur Anwendung, die mit dem geringsten Aufwand die beste Emissionsreduktion bewirken. Und dies ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Verteuerungen bzw. staatlicher oder ordnungsrechtlicher Interventionen.

 

Die NGO SaveClimate.Earth, Organisation für nachhaltige Ökonomie, hat zu handelbaren persönlichen Emissionsbudgets ein Konzept ausgearbeitet, das Initial auf EU-Ebene eingeführt werden könnte.

 

Es gibt Antworten darauf,

  • wieso ein Emissionshandel auf Bürger-Ebene dem Zertifikatehandel der Industrie und der CO2-Steuer überlegen ist.
  • wie persönliche handelbare Emissionsbudgets der effektive und sozial-gerechte Gegenentwurf zu allen aktuellen Maßnahmen sein könnten und wir so ein festgelegtes Emissionsziel garantiert einhalten können.
  • wie die Etablierung einer komplementären Ressourcenwährung ECO (Earth Carbon Obligation) als globales CO2-Äquivalent aussehen könnte.
  • wie die monatliche Auszahlung des ECO als ökologisches Grundeinkommen in Form eines persönlichen handelbaren CO2-Budgets funktioniert.
  • wie ein separates Emissionspreisschild in der Klimawährung ECO dafür sorgt, dass die Klimaschädlichkeit von Produkten miteinander vergleichbar wird.
  • wie wir unseren individuellen CO2-Konsum über ein eigenes Klimakonto bezahlen könnten.

 

 

Das Buch zum Konzept der Klimawährung ECO ist im Oekom Verlag erschienen und kann kostenlos als E-Book heruntergeladen werden.

 

 

 

Manchmal, wenn ich ganz allein bin mit mir in der Natur – und das können Augenblicke sein –, empfinde ich eine so herzliche Verwandtschaft mit dem Leben um mich, dass ich es umarmen möchte, wie man das eben mit Freunden tut. Dann kann ich schon mal meine Brust an einen Baumstamm drücken und mein Anderssein vergessen, aber dann kommt das Schlimme: Eine Scham steigt in mir auf. Wie kann ich als Erwachsener, als Mensch, einen Baum umarmen! Ist das nicht kitschig?

Zwei schwierige Fragen

Nein, ist es nicht, im Gegenteil. Kitsch ist das Nachgemachte, Unechte. Im Gefühl der Verbundenheit mit der Natur flammt die Erkenntnis auf, dass aus ihr die Quelle unserer Existenz entspringt. Letztlich müsste der Aufruf lauten: Nicht zurück zur, sondern zurück in die Natur! Nur: Wie kann man an einen Ort zurückkehren, an dem man sich ohnehin befindet?

Nötig ist die Forderung „Zurück in die Natur“ geworden, weil wir uns schon vor Jahrhunderten von der Natur verabschiedet haben, auf dass wir sie uns nach Belieben unterwerfen können. Aber kann man etwas unterwerfen, das man selbst ist? Ja, offenbar kann man das; es gelingt, indem man sich geistig-seelisch zweiteilt, eine innerpsychische, kulturelle Schizophrenie herstellt, „die Natur“ als das Fremde abspaltet – und modern wird.

Was wäre ein Fluss ohne Mündung?

„Zurück in die Natur“ bedeutet, die Perspektive wechseln: Nicht die Natur ist für mich da, sondern ich bin für die Natur da oder, noch richtiger für mich: Wir sind einander geschenkt. Ob ich es will und begreife oder nicht, ich reihe mich ein in Ebbe und Flut der Nahrungsketten, liefere meine Moleküle ab an der großen Theke des Lebens zur weiteren Verwendung. In die Natur zurückzukehren, wäre gleichsam das Ende der Besserwisserei, das Ende einer westlichen Haltung, die besagt: „Natur, schön und gut, aber wir können es besser.“ „Zurück in die Natur“ wäre der Weg vom homo arrogans zum homo sapiens.

„Zurück in die Natur“ bedeutet auch, den Tod nicht mehr als Ende, als die Verneinung des Lebens zu verstehen, sondern als die Mündung des Flusses, die uns ins Meer entlässt. Es ist zwar richtig, dass es nach der Mündung keinen Fluss mehr gibt, aber was wäre der Sinn eines Flusses ohne Mündung? Und auch: Was wäre ein Meer ohne Flüsse?

Wir brauchen kein Jenseits

Was ist Seele? So unterschiedlich die Definitionen dafür ausfallen, als Trägerin unserer Lebendigkeit scheint sie uns eine Selbstverständlichkeit. Wer seine Seele aushaucht, der ist nicht mehr, was er zuvor war. Hat denn nicht alles Lebendige Seele, von der Amöbe bis zum Menschen, von der Alge bis zur Rebe? Kann denn ein Lebewesen unbeseelt sein oder umgekehrt: Kann etwas Seelenloses sterben? Niemand käme auf die Idee, von einem gestorbenen Auto zu sprechen oder einer gestorbenen Spülmaschine. Sie sind „kaputt“.

Sind Körper und Seele nicht eins, statt, wie uns weisgemacht wird, gespalten zu sein? Ist nicht die Trennung von Körper und Seele eine Hilfskonstruktion zunächst der monotheistischen Religionen und später des Materialismus, der ohne Seele auszukommen glaubt? Ist ein seelenloses Biotop vorstellbar? Ist das kein Widerspruch in sich? Und sind nicht auch das Wasser dort, die Binsen und Mückenlarven, die Frösche und der Reiher, das Holz und die Steine Teil eines komplexen Ganzen? Nichts davon ist ein beliebig austauschbares „Ding“, sondern Mitgewachsenes und Zugehöriges, aus der Zeit Geborenes. Ist es nicht so, dass es in der Natur nur Ganzes gibt, und wenn wir Teil der Natur sind, dann sind auch wir unteilbar ganz. Wir benötigen kein Jenseits dafür. In einer ungetrennt beseelten Welt können wir uns auch ohne Transzendenz aufgehoben und weitergetragen fühlen.

Essbar sein

Wenn wir also „zurück in die Natur“ wollen – kommst du mit? –, dann verlassen wir die anatomische Perspektive, steigen vom hohen Ross bzw. westlichen Elfenbeinturm und lassen uns überwältigen, öffnen uns für die Schönheit, aber auch für den Tod und das Endliche, die die Grundlage sind für die Vielfalt und überwältigende Fülle des Seins. Dann sind wir bereit, unser nach Sicherheit, Distanz und Dominanz strebendes Ich preiszugeben, um ein neues, integres, weil integrales Ich zu entdecken im Kontakt mit der Welt, die wir sind. Der Hamburger Biologe und Philosoph Andreas Weber geht noch einen Schritt weiter und spricht davon, „essbar zu sein“. Sich nach Unsterblichkeit zu sehnen, sagt er, sei eine „ökologische Todsünde“. Särge sind unser letzter Trennungsversuch, im Sarg sind wir noch nicht essbar für die Würmerwelt, zögern wir unsere Essbarkeit noch ein wenig hinaus; als Asche in der freien Natur wären wir hingegen essbar in einer quasi vorverdauten Form. In der Erkenntnis unserer Essbarkeit vereinigen sich Mystik und Biologie.

Wo endet die Innenwelt?

In die Natur zurückzukehren, heißt anzuerkennen, dass auch unsere Geschwisterwesen eine Innenwelt besitzen, dass sie die Welt subjektiv wahrnehmen, so wie wir auch. Letztlich weiß jeder um die Innenwelt allen Lebens, und einen Schritt weitergedacht: dass eine Wechselbeziehung zwischen Innen- und Außenwelt existiert. Alles fühlt, will heil und gesund sein, kann froh sein oder leiden, alles nimmt wahr, nur nicht unbedingt so wie „wir Menschen“. Aber wer ist schon „wir“? Du als Leserin fühlst anders als ich, die Innenwelt jedes Menschen unterscheidet sich von der des anderen; das ist unsere alltägliche Erfahrung. Und falls du einen Hund hast oder eine Katze, dann trifft das auch auf sie zu, nicht wahr? Letztlich gibt es dieses „wir“ gar nicht, diesen statistischen Querschnitt des Innenlebens aller Menschen, sehr wohl jedoch deine und meine Innenwelt und die aller anderen. So erhebt sich die Frage: Bei welchen Lebewesen, bei welcher Art endet die Innenwelt? Haben nur Lebewesen mit einem dem Menschen ähnelnden Nervensystem eine Innenwelt? Welche Innenwelt haben Vögel, Fische, Schlangen, Insekten, Pflanzen? Andreas Weber konnte unter dem Mikroskop beobachten, wie sich Einzeller furchtsam vor dem tödlichen Tropfen Alkohol auf dem Glas unter der Linse zurückzogen. Wollen schon Einzeller leben? Alles spricht dafür. Nicht nur wir blicken auf unsere Mitwelt, sie blickt auch zurück – und vermutlich vom Menschen dauertraumatisiert.

Radikale Wechselseitigkeit statt Romantik

Wenn wir einen Apfel essen, dann wird er zu einem Teil unseres Körpers; mit anderen Worten: Ein Teil eines Apfelbaums verwandelt sich in dich oder mich. Der Gedanke mag zunächst verblüffend erscheinen, und doch handelt es sich bei diesem Vorgang um den Normalzustand in der Natur und gilt sogar für die Steine, auch wenn deren Verwandlungsprozess hin zum Mineral und damit zum Pflanzennährstoff länger dauert als bei anderen Wesen. Nichts ist auf der Erdoberfläche, das nicht in den großen Stoffwechsel einbezogen wäre, und wer weiß: Vielleicht ist unser Planet ja ein Molekül im Stoffwechsel des Universums?

Hier geht es um keine Hirngespinste, romantischen Gefühle oder Rousseauschen Ideale, sondern um eine notwendige Revolution, wenn wir das Niveau unserer Zivilisation halbwegs aufrechterhalten wollen. Was ansteht, ist eine radikale Wechselseitigkeit und Gegenseitigkeit, die uns von Grund auf erfasst und in der der Mensch auf eine fundamentale Art und Weise Verantwortung übernimmt, wie er sich einer fühlenden, verletzlichen, gleichwürdigen Welt gegenüber verhält. Dann endet die seit Jahrhunderten andauernde Suche nach dem Sinn, weil wir auf eine ganz selbstverständliche Weise in Verbundenheit blühen und weil dieses Blühen nur geschieht, weil jedes Wesen mit dem anderen verschränkt, verknüpft und verwoben ist. Es ist ein Blühen von Geschwistern.

Symbiose statt Kampf

„Zurückkehren in die Natur“ würde bedeuten, respektvoll anzuerkennen, dass die anders-als-menschliche Welt eben nicht aus Dingen besteht, mit denen wir verfahren können, wie es uns beliebt oder gefällt; dass wir auch dann in die Welt eingreifen, wenn wir dort kein Leben erkennen können. Denn jeder Eingriff bleibt ein Eingriff in die Lebensströme und Zusammenhänge der Welt, und nur selten – wenn überhaupt – wissen wir genau um die Folgen unseres Tuns. Schon morgen kann unser Eingriff etwas anderes bedeuten als heute. „Zurück in die Natur“ erkennt: Leben ist Synergie und Symbiose, nicht Kampf. Noch wehren wir uns gegen die Umarmung der Bäume. Deshalb, so Andreas Weber, brauchen wir „eine Revolution der Seele – und eine tiefgreifende Neuausrichtung unserer Beziehungen“. Nur dann haben wir eine Chance auf eine lebenswerte, der bisherigen Gegenwart ähnliche Zukunft.

Zur Vertiefung: Andreas Weber, Essbar sein. Versuch einer biologischen Mystik, Verlag thinkOya, ISBN 978-3-947296-09-5, 26,80 Euro