66 Jahre

Draußen regnet es, und ich freue mich darüber. Tatsächlich. Vor zehn Jahren hätte ich das vielleicht schon gesagt, aber nicht gefühlt. Damals waren mir die leidende Natur und der Garten nicht so nah wie heute.

Nein, mit 66 Jahren fängt das Leben nicht an. Mit 66 möchte ich keine 20 mehr sein, auch keine 30 oder 40. Allerdings ist auch der Blick nach vorne nicht sonderlich beflügelnd. Während mich der Zeitstrahl gnadenlos weiterträgt, verdichtet sich die Gewissheit düsterer Jahre für meine Freunde, Kinder und Enkel, aber auch das Wissen darum, dass weltweit Millionen Frauen und Männer daran arbeiten, dass es zu keinem Unglück biblischen Ausmaßes kommt. Dafür danke ich ihnen allen.

Freilich – es gibt auch menschgewordene Handbremsen in männlicher und weiblicher Form, die versuchen, den Großen Wandel aufzuhalten bzw. auf ein ihrem Anlagevermögen angemessenes Maß zurechtzustutzen. Doch scheint mir gewiss, dass sie den Gang der Geschichte zu einem guten Ende nicht werden aufhalten können. Und ich bange und hoffe, dass es keinen dritten Nero mehr gibt, der einen weiteren Weltbrand auslöst. Der zweite residierte in Berlin, der dritte twittert aus Washington. Tun wir also alles, damit das nicht geschieht. Auf ein Neues!

Ach ja: Nachher geh ich in den Garten. Wer kommt mit?

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