Mit einem Wahnsinnigen verhandeln

Kürzlich erhielt ich den Hinweis auf einen wichtigen Text von Charles Eisenstein, nicht irgendeinen, sondern einen wichtigen, neuen, Horizonte weitenden. Also machte ich mir die Mühe, die acht DIN-A-4-Seiten in anspruchsvollem Englisch zu lesen – und war restlos begeistert. So begeistert in der Tat, dass ich mir überlegte, den Text ins Deutsche zu übersetzen, damit er eine größere Runde machen kann. Aber dann schreckte ich vor der Arbeit zurück (und dem Zeitaufwand natürlich), bis mich ein Freund auf den Text aufmerksam machte und meinte, ob ich den nicht übersetzen könne. Na ja, da war’s um mich geschehen und ein paar Stunden später machte ich mich ans Werk.

Schon der Titel “Mit einem Wahnsinnigen verhandeln” erregt Aufmerksamkeit. Ursprünglich bezog er sich wohl auf den amerikanischen Präsidenten, lässt sich aber sehr viel weiter fassen und verstehen! Hier geht’s zum Text …

[Bild von Rogier Hoekstra auf Pixabay]

5 Kommentare
  1. Ernest Schönberger sagte:

    Interessant, ich empfand schon letzten Sommer starke Sehnsucht nach einer positiven Geschichte, und inzwischen gibt es die auch in mehreren Versionen.
    Lino Zeddies – Utopia 2048 https://linozeddies.de/utopia2048 – da machen wir gerade die englische Übersetzung
    Eric Holthaus – The Future Earth

    Das Wichtigste ist aber, sich nicht von den Medien die Haltung austreiben zu lassen, als Menschen und Bürger die Handlungsvollmacht (agency) über die Geschicke des Raumschiffs Erde zu haben. Unsere Zukunft liegt weder auf dem Mars noch auf dem Snickers, das muss ich als Physiker betonen. In der ISS haben sie es noch nicht einmal hinbekommen, Essen zu “produzieren”. Open your eyes, open your sight, proud like a god, don’t pretend to be blind!!
    https://www.youtube.com/watch?v=NGqhAoCfMoE

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    • Ernest Schönberger sagte:

      Ergänze und erläutere: “Future Earth” ist natürlich non-fiction, aber mit Herzblut am Anschlag. Fiction wäre
      Yanis Varoufakis – “Another Now”.
      Da ist nämlich noch ein Sachbuchautor draufgekommen, dass Fiction vielleicht hilft.

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  2. Ernest Schönberger sagte:

    Vorsicht! das Spielen mit dem gefühlten Ausnahmezustand ist ein wichtiges Mittel von Randgruppen, Macht zu erlangen (Reichstagsbrand). Die Frage ist: zu welchem Ende. Die Rechten verweisen immer “gerne” auf die echten Grausamkeiten unter Stalin und Mao und das abgefeimte Bespitzeln und Unterdrücken durch den Staat auch in der DDR. Der Grund-Unterschied ist, dass das Menschenbild bei den Rechten grundsätzlich zwischen WIR und DIE unterscheidet, es gibt also kein Entrinnen.
    Dass die “Linke” zur “Rechten” wird ist daher eine Fehlwahrnehmung. Die “Demokraten” in den USA waren n i e “links”, Sanders war und ist ein Fremdkörper im Establishment und viele der Trump-Unterstützer hätten Sanders gewählt, denn Hillary Clinton stand für das von Eisenstein zutreffend im folgenden beschriebene Establishment, was nun unvermeidlich Teil der Biden-Administration wird. Der Vorwurf der Entführung, der als Pizza-Gate haltlos ist, trifft aber die Empfindung vieler US-Amerikaner, von Wall-Street und Washington jahrzehntelang betrogen worden zu sein. Und mit der gesteigerten Wut und Hilflosigkeit kann man auch die dilettantische Kapitol-Erstürmung erklären. Das nur als erste Reaktion, bin gerade auf S. 4 des deutschen pdf. Offensichtlich ist das die Quelle: https://charleseisenstein.org/essays/to-reason-with-a-madman/

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  3. Micha Steinhauer sagte:

    hallo lieber Rudolf, ich danke Dir von Herzen für deine Übersetzung des Artikels von Charles eisenstein. Er spricht mir zutiefst aus dem Herzen und drückt es deutlich differenzierter aus, als ich es tun könnte. Auch ich kenne die verzweifelte Fassungslosigkeit über alle die Geschehnisse in unserer Welt. Und auch ich bin an den Punkt gekommen, dass es nur eine neue Erzählung, die aus dem Herzen kommt, bewirken kann, dass unsere Welt sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zieht. Es geht darum, das alte dialektische Spiel hinter uns zu lassen, bei dem doch jeder nur um Rechthaben kämpft, im verzweifelten Bemühen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch, sofern er nicht wirklich wahnsinnig ist, ein gutes Herz hat, denn ich erlebe dies bei jedem kleinen Kind, dem ich begegne. Wir sind alle als wunderbare staunende, fühlende und mitfühlende Wesen geboren worden, und es ist unser größtes Geschenk, unsere Freude und Kreativität der Welt zum Geschenk zu machen. Es braucht also, wie Charles Eisenstein sagt, neue Herzen, damit immer mehr Menschen sich an jene innerste Wahrheit in ihrem Herzen erinnern. Ich werde mich ans Werk machen, um noch mehr als bisher mit Liedern, Geschichten und Friedensprojekten meine eigenen Farbkleckse zu jenem neuen Regenbogen beizutragen. Auf jene neue Zeit, die, wie Arundhati Roy sagt, “an einem stillen Tag schon atmen hören können”. Danke. Micha

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    • Rudolf Langer sagte:

      Lieber Micha,
      vor knapp drei Wochen wurde ich zum 2. Mal Großvater und kann dir nur aus tiefstem Herzen zustimmen: Es gibt keine bösen Menschen qua Geburt. Die kleine Rosa lächelt schon und mir und allen, die sie sehen, direkt in die Seele hinein. Wir tragen den Glauben ans gute Leben tief in uns, sind wir selbst doch der unmittelbare Ausdruck davon, Zelle für Zelle! Wenn du für deine Projekte Verstärkung brauchst, dann schick mir doch eine Mail, damit ich das dann im Wandel-Newsletter unterbringen kann. Der geht momentan an 1330 Menschen und wird in ca. 1 Woche neu erscheinen!
      Liebe Grüße, Bobby

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