Wer & was ist die Wandelbewegung?

Wir fragen Menschen, was sie über den Großen Wandel und seine Bewegung denken und fühlen. Die Kernaussagen, was uns bisher Menschen auf die vier Fragen antworteten, haben wir auf dieser Seite zusammengefasst.

Der Giraffenkuss der ökoligenta

Was verstehst du unter Wandelbewegung?

Zur Wandelbewegung gehören alle Menschen:

die in Bewegung für eine bessere Welt sind, die nicht die Hoffnung aufgeben, dass wir uns eines Tages als Hüter dieses Planeten verstehen; die aus innerer Einsicht heraus erkannt haben, dass uns dieses kapitalistische System geradewegs in eine ökologische und menschliche Katastrophe führt, und die bereit sind, jetzt neue Wege zu gehen, um das kaum Aufzuhaltende doch noch abzuwenden; die sich für einen Wandel in dieser Welt hin zu mehr Achtsamkeit gegenüber der Mitwelt einsetzen. Das ist die Vielfalt der Menschen, die aus dem Bewusstsein der Notwendigkeit einer weltweiten ökologischen, sozialen und friedlichen Entwicklung heraus neue Wege suchen, träumen, diskutieren und ausprobieren.

Wandelbewegung und Wandelgesellschaft: Das ist die vorwärtsgerichtete Änderung hin zu einem kooperativen, nachhaltigen, effizienten, teilenden und Teilhabe sichernden, wirklichen Wirtschaften (Teilen). Sie ist ein international vernetztes Kollektiv, dass nicht nur von Problemen spricht, sondern positiv zur Tat schreitet. Unternehmen, Verwaltung und Politik gehören dazu, wenn die Große Transformation gelingen soll, der Wandel zu einer lebensfördernden, enkeltauglichen Gesellschaftsform und zu einem ganzheitlichen Bewusstsein.

Wie weit müsste für dein Gefühl der gesellschaftliche Wandel gehen, damit diese Gesellschaft in eine gute Zukunft steuert?

Was wir leisten müssen, ist ein Wechsel „von der Matrix der Gewalt zur Matrix des Lebens“, was wir schaffen müssen und werden, ist nichts weniger als die „Grundlagen einer neuen Zivilisation“. Der sozialökologische Wandel muss deshalb viele Menschen erreichen und alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringen, damit sich eine erdfreundliche und kooperative Lebensweise auf dem ganzen Planeten etabliert. Durch Mark und Bein muss er gehen. Sprich: radikal, also im Sinne von an die Wurzel der Probleme gehend, ausgerichtet auf den Einklang mit der Natur. Solange wir an altem Denken und Fühlen festhalten, kann und wird kein Wandel geschehen.

Der Wandel sollte ein neues Verständnis von Wohlstand schaffen, denn wahrer Wohlstand ist, wenn wir in sinnhaften, erfüllenden Beziehungen und Aufgaben, in einer intakten und friedlichen Umwelt leben und keinen Mangel leiden müssen.

Der Große Wandel muss vor allem auch in den Menschen selbst stattfinden, damit sie achtsamer und liebevoller sich selbst und der Mitwelt gegenüber werden. Er muss Räume und Oasen für Entwicklung öffnen, wo Menschen reflektieren und sich selbst kennen lernen können, um ihre wahren Bedürfnisse zu finden. Wenn wir die Welt verändern möchten, müssen wir selbst die Veränderung sein und werden nicht warten, dass es jemand anderes für uns macht. Jeder muss bei sich selbst anfangen und sein Verhalten an nachhaltigen und sozialen Normen ausrichten. Werte wie Kooperation, Zusammenhalt und Toleranz müssen schon in der Schule gefördert werden, damit unsere Jugend zu Partizipation und Selbstbestimmung befähigt ist und selbstbewusst neue Lösungen entwickeln kann.

Wir müssen auf allen Ebenen weiterkommen, um eine grundlegende sozialökologische Transformation für ein gutes Leben für alle zu schaffen.

Was wir brauchen, sind visionäre Vorschläge, zu denen die Leute sagen: „Wandel, ja, wow, so will ich leben! Das ist ein Gewinn an Lebensqualität.“ Individualität in der Kollektivität ist ein Schlüsselaspekt. Dazu gehört der Blick auf die globalen Herausforderungen unserer Welt und auf koordinierte und kreative Lösungsfindungen. Der Wandel und sein nachhaltiger Lebensstil, der fester Bestandteil unseres Lebensalltags ist, muss überall vorgelebt werden: in der Ernährung, in der Mobilität, in unserem Konsumverhalten, im Umgang mit Natur und – nicht zu vergessen – mit Menschen. So kann ein gemeinsames, kollektives Bewusstsein für die relevantesten Probleme unserer Welt wachsen.

Welche Aspekte des gesellschaftlichen Wandels sind für dich besonders wichtig?

Wichtigste Herausforderung in der nächsten Zeit ist sicherlich die Verhinderung des ökologischen Kollaps‘ der Erde. DER entscheidende Durchbruch wäre ein Intelligenzsprung, die Einsicht, dass man sich nicht den Ast absägt, auf dem man sitzt. Ein zentraler Punkt des notwendigen Wandels ist der umfassende und weitreichende ökologische Umbau der Landwirtschaft und unser Umgang mit der Natur an sich, damit sie sich erholen kann, Wüsten- und Trockengebiete nachhaltig fruchtbar werden und eine weltweite Renaturierungs-Offensive von Landstrichen und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume und Artenvielfalt beginnt. Vor allem die Aufforstung und großflächige Begrünung kahler Flächen würden sich kühlend auf das Klima auswirken, genauso wie die Ablösung fossiler Energieträger durch regenerative. Damit eng verflochten ist die Ablösung des gewinnorientierten Wirtschaftssystems durch ein gemeinwohlorientiertes.

Wenigstens ebenso dringend ist jedoch der innere Wandel eines jeden, damit sich eine kooperative Lebensweise des Miteinanders etablieren kann. Menschen und Gesellschaft stehen in einem Prozess unlösbarer Wechselwirkung. Gemeinschaftliche Zusammenhänge bilden das Fundament für eine neue Gesellschaft, sie motivieren für weiteres Engagement und sind Keime einer Kultur der Lebensfreude, die großzügig werden lässt, damit Menschen abgeben und teilen können, aber auch offen und transparent miteinander kommunizieren. Wir müssen von unserem Ego-Weltbild zur Kokreation kommen. Das bedeutet bewusste Wertschätzung und Achtsamkeit, Anerkennung zu finden und auszuteilen, um Mut zu machen, neue Dinge zu tun.

Hinsehen, innehalten, in unser Inneres spüren und schauen, was uns wirklich wichtig ist und uns fragen: Wie wünsche ich mir unsere Welt, die Welt, die mir guttut und die auch anderen Lebewesen Freude bringt? Wie nachhaltig ist das, was ich tue oder vorhabe für unsere gemeinsame Lebensgrundlage? Es geht darum, bewusster mit sich und seiner Umwelt zu leben, so dass meine Handlung zu keinem Nachteil für die nächsten Generationen führt.

Was berührt dich so sehr, dass du dich für den Großen Wandel engagierst?

  • Das unermessliche Leid bei Mensch und Tier und aller Kreatur, das unser Zivilisationsmodell anrichtet.

  • Die unermessliche Borniertheit und Verdrängungsfähigkeit hochgebildeter Menschen.

  • Die Gier des Kapitalismus.

  • Dass ich in dieser Bewegung immer wieder sehr interessante, inspirierende Menschen treffe, von denen ich viel lernen kann.

  • Die Liebe zum Leben, die Begeisterung am Zusammenarbeiten und die Bereitschaft zu Kooperationen und Synergien.

  • Mit meinem Engagement habe ich ein Ventil, um die Frustration und den Ärger über Missstände hinter mir zu lassen.

  • Das Zusammenkommen für ein gemeinsames Ziel, egal wie unterschiedlich unsere Hintergründe sind.

  • Unsere Kinder.

  • Diesen Planeten ein kleines Stück besser verlassen als er war, als ich ihn betreten habe.

  • Mich berührt die Schönheit unserer Erde, das Wunder des Lebens und mich berührt auch ihre Zerstörung und dass Verschwinden der Arten.

  • In der Wandelbewegung kann ich mich zeigen, wie ich bin, und darf als Mensch ganz da sein. Die emotionale Verbindung, die mir in sonstigen Kontexten oft fehlt, tut mir sehr gut. Sie gibt mir die innere Freiheit und den Mut für persönliche Entwicklung und liebevollen, tatkräftigen Einsatz für ein gutes Miteinander.

  • Das Chaos in der Welt bewegt mich. Wir können dieses Chaos ordnen, auflösen mit all unseren Ideen, Talenten und Visionen und im Zusammentreffen mit Menschen. Das ist der Flügelschlag eines Schmetterlings, der ein Erdbeben auslösen kann.

Übrigens: Wandel heißt auch, über sich selbst lachen zu können!