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Vielleicht kennt Ihr so etwas auch. Vorgestern bekam ich eine E-Mail. Auf die habe ich positiv zustimmend reagiert, aber gewagt zu fragen: “Warum ist das so, wie es ist?” Die Reaktion: “Warum bist du dagegen?” Meine Antwort: “Ich bin nicht dagegen. Ich bin einfach ein neugieriger Menschen und wollte wissen, warum.” Antwort: “Ach so.”

Am besten sagt man gar nichts, um in keine Schublade gepackt zu werden. Aber nichts zu sagen, kann einem auch schon wieder irgendwie ausgelegt werden. Mit anderen Worten: Am besten würde man nicht existieren, dann könnte man auch nicht kategorisiert werden.

So viel als Hintergrund, weshalb mich folgendes Video so sehr anspricht:


Übrigens gäbe es dann vermutlich auch keine Kriege mehr (jedenfalls dann, wenn man zuvor noch das Privateigentum an Land und Produktionsmitteln abschaffte). So etwas wäre dann “ökoligentes Verhalten”.

Nicht nur dieses “Wandel-Video”, sondern einige mehr (alle gut, garantiert), findet Ihr in unsere Rubrik “Videos für den Wandel”

 

Die hier folgende Veranstaltung von der Bits&Bäume-Konferenz am 17./18. November 2018 behandelt grundlegende Zukunftsfragen der Wandelbewegung. Dankenswerterweise hat sie der Chaos Computer Club vollständig mitgeschnitten und zur Verfügung gestellt:

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: So kann es nicht weitergehen. Die Meeresspiegel steigen, und die Angstspiegel steigen.

Aus aller Welt flüchten Menschen in Länder, in denen sie hoffentlich überleben können. Und aus dem CDU-CSU-SPD-Mainstream fliehen Menschen in zwei Richtungen: in Gedankenwelten, die nicht rund, sondern rechteckig sind und wo Sicherheit durch Schwarz-Weiß-Denken geboten wird; und in Geisteswelten, wo man weiß, dass man neuen Herausforderungen der Zeit nicht mit alten Rezepten begegnen kann. Wo man weiß: eine große sozial-ökologische Wende steht an; nicht nur hier bei uns, sondern tatsächlich auf globaler Ebene. Und wir alle wollen das Unsere dazutun, dass sie geschehen kann.

Dazu gehört auch, das Angst-Gedankengut der – kein Wunder – erstarkenden politischen Rechten letztlich überflüssig zu machen. Solidarität ist eine unglaublich schöne, menschliche, vermutlich sogar genetisch verankerte Fähigkeit, die mit nationalem Denken nichts zu tun hat. Und Solidarität für Menschen, denen es nicht gut bzw. denen es schlecht geht, ist unsere Aufgabe. Dazu gehören übrigens auch viele Menschen in Deutschland, die von den Altparteien als quasi politischer Abfall behandelt wurden.

Heinz Ratz, bekannter Liedermacher mit einem großen Herzen für menschliche Nöte, hat kürzlich eine Kampagne gestartet, die wir gerne unterstützen wollen: 1 Million gegen Rechts. Und damit ist nicht gemeint „gegen Menschen“, sondern gegen ein Denken, das die Probleme auf unserem Planeten weiter verschärfen wird.

Alander hat sich die Mühe gemacht, die Interviews auf unserer Seite Dokument für Dokument durchzuschauen und die Kerngedanken daraus zu destillieren. Entstanden ist dabei ein großartiges und inspirierendes Dokument des neuen Denkens. Wer auch immer an einer guten Zukunft für diese Welt arbeitet, wird sich freuen, diesen Text zu lesen: “Wer & was ist die Wandelbewegung?

Gleichzeitig seid ihr aufgefordert, selbst unsere vier Fragen zu beantworten und – mit einem Foto von euch – an info@oekoligenta.de zu schicken. Dann werden wir auch Euer Interview online stellen.

Der Futurist Duane Elgin hat beobachtet, dass der soziale und kulturelle Wandel von den Geschichten abhängt, an die wir glauben und in denen wir uns heimisch fühlen – Geschichten, die uns entweder erstarren lassen oder neue Antworten auf unsere planetarische Notlage auslösen können. Elgin berichtet, dass die Antworten der Menschen auf die Frage, wie sie die Zukunft wahrnehmen, bezeichnend sind. “Viele Leute meinen: ‚Wir werden gegen die Wand fahren‘“, sagt er. “Die Menschen haben eine sehr reduzierte, verarmte und erschreckende Sicht auf unsere gemeinsame Zukunft. Als Folge davon ziehen sich viele zurück, leben in der Gegenwart und ignorieren die Zukunft. Und wenn sie sie nicht verleugnen, sind sie oft verzweifelt.”

Aus diesen Antworten ergeben sich zwei Geschichten. Die eine ist “Es wird nicht passieren”, was uns erlaubt, so weiterzuleben, wie bisher. Die andere ist: “Es wird so kommen und wir können nichts dagegen tun”, was letztendlich zum selben Ergebnis führt – Untätigkeit – und auch zu Depressionen. Obwohl der Zusammenbruch und Wiederaufbau von Zivilisationen im Laufe der Menschheitsgeschichte immer wieder stattgefunden haen, ist die Welt jetzt ein integriertes System (geologisch und soziologisch) – also werden wir gemeinsam aufsteigen oder untergehen, je nachdem, wie wir reagieren. “Wir brauchen eine Geschichte, die uns alle in eine vielversprechendere Zukunft führt”, sagt Elgin. “Aber was kann das für eine Geschichte sein?”

Elgin argumentiert, dass die Klimakrise nicht eine solche Geschichte ist. Die Krise selbst muss kontextualisiert und in eine andre Geschichte eingebettet werden, um uns Menschen eine Möglichkeit zu geben, unsere Vorstellungskraft und Energie zu koordinieren und zusammenzuhalten. “Die Klimakrise ist grundsätzlich eine Kommunikationskrise”, sagt er. “Wir werden den Klimawandel und die damit verbundenen Krisen nicht bewältigen, wenn wir nicht beginnen, effektiver zu kommunizieren. Ich denke, aus diesem Grund ist eine Story hilfreich.” Elgin bietet mehrere übergreifende Erzählungen, die für die Realität des Klimawandels und die anderen, ineinandergreifenden Spannungen und Krisen einen Raum halten können:

Die Menschheit wird erwachsen. Wir sind in unserer Jugend als Menschheitsfamilie. Wir sind rebellisch und rücksichtslos, unser Denken ist kurzfristig, unser Appetit groß und unser Verhalten impulsiv. Wir Erwachsenen erinnern uns alle daran, wie schwierig diese Passage in unserem eigenen Leben war – es ist eine Einweihung, die die meisten für sich selbst leisten müssen, weil unsere Kultur uns keine Anleitung gibt, damit wir diesen Übergang vom Kind zum Erwachsenen bewältigen können. Stellen Sie sich also unsere gesamte Spezies von 7,7 Milliarden Menschen vor, die versuchen, diesen Initiationsritus ohne Führung durchzuführen.

Das globale Gehirn erwacht. Mehr als drei Milliarden Menschen haben heute Zugang zum Internet, und in den nächsten Jahren werden es fünf Milliarden sein. Das gibt uns eine außergewöhnliche Kommunikationsfähigkeit. Es ist ein bemerkenswerter Zufall, dass wir, während wir uns in diesem Übergang befinden, neue Wege entwickeln, um zu kommunizieren, ein kollektives Verständnis zu entwickeln und das menschliche Bewusstsein zu teilen. Das ist neu in der Geschichte der Menschheit. Die ganze Welt wird in dieses kommunikative Netz eingewoben. Was kann passieren, wenn dieses “globale Gehirn” bewusster und selbstbewusster wird?

Dies ist die Zeit einer planetarischen Geburt. Wie die Wehen einer Frau ist dieser Prozess schmerzhaft, erschreckend, schwierig und unberechenbar. Erstaunlicherweise wartet auf der anderen Seite dieses Schmerzes und dieser Wehen neues Leben! Was wir jetzt sehen, sind die Geburtswehen einer neuen planetarischen Zivilisation. Wie können wir diesen Geburtsvorgang begleiten? Wie können wir die Absicht im Auge behalten und in die kommende neue Lebenswelt “hineinleben”?

Aus Terry Patten, A New Republic of the heart – An Ethos for Revolutionaries, ISBN 978-1-62317-047-9

[Übersetzung: Bobby Langer]

Vom Kapitalismus lebt vor allem das Kapital gut.

von Ursus Schwarz, Neuseeland

Der neoliberale Kapitalismus ist auch bekannt als Globale Supergigantische Mega-Maschine. Wir können beobachten, wie die Mega-Maschine unseren Planeten ziemlich schnell auffrisst. Dafür gibt es wissenschaftliche Beweise! Und wir können das ja auch selber zweifelsfrei beobachten. Das macht natürlich Angst macht, löst Depressionen aus und ist schlicht und erschütternd ein unglaublicher Wahnsinn. Deshalb droht die Gefahr der Verdrängung. Doch wir wollen es eben nicht verdrängen, sondern ganz bewusst anschauen. Wir wissen, das wir nur dann eine Chance haben, wenn wir genügend Bewusstsein und Erkenntnis da hineinbringen. Ja darin liegt sogar der größere und höhere Sinn des ganzen Wahnsinns: Dass wir nun sehr schnell bewusst werden, aufwachen und handeln. Weiterlesen

«Unser Beitrag zum Wandel ist es, uns zu verteidigen. Gegen große Unternehmen und Investoren aus aller Welt. Sie wollen Wasser als Ware behandeln und Energie daraus produzieren. Dabei ist Wasser für alle da. Wir brauchen es zum Leben. Die Flüsse sind die Adern des Planeten Erde. Wie die Venen sind sie verbunden mit dem Herzen. Zerstören wir die Flüsse, zerstören wir das Herz». MEHR

Aber gilt das auch umgekehrt?

Ein Satz von Adorno, der mich seit geraumer Zeit umtreibt. Ich beispielsweise lebe in der BRD, in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem, bin Rentner, meine Frau arbeitet in einem Pharmaunternehmen, ich fahre Motorrad und privat nutzen wir ihren Dienstwagen. Wir wohnen in einem kleinen Reihenhaus, gemietet, haben hier auf dem Gelände Freunde gefunden und sind sozial recht gut vernetzt.

Also alles auf Grün? Lese ich Adornos Satz, dann kommt als Antwort auf diese Frage ein klares Nein. Weiterlesen

time for change

Hunderttausende von Menschen arbeiten weltweit an einer neuen Aufklärung, die alles Handeln dem Primat des Planeten Erde unterstellt.

Von Bobby Langer

Ich bin erkältet. Banal, es ist der 18. Februar 2018, es hat minus 4 °C. Da darf man ruhig mal erkältet sein. Wenn ich huste, quietscht die Lunge ein wenig und irgend etwas schmerzt zwischen Brustbein und Kehlkopf. Wie unangenehm, wie lästig. Und doch: Nächste Woche um diese Zeit werde ich wieder gesund sein. Hoffnung ist doch etwas Feines.

Vom Elfenbeinthron geschubst

Erkältet kommt von dem Kältegefühl, das sich bei einer Erkältung vermehrt einstellt. Auch meine Seele und mein Geist sind erkältet, schon lange, mindestens seit 1972. Damals stand ich kurz vor dem Abi. Der Club of Rome hatte die „Grenzen des Wachstums“ in St. Gallen vorgestellt und meinen akademisch justierten Pennälergeist von seinem Elfenbeinthron geschubst. Weiterlesen