Stimmiges Denken

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Alles Leben, so befand der Philosoph Karl Popper, ist Problemlösen. Das Problem mit einigen heutigen Problemen ist, dass es für sie keine einfache Definition und keine einfache Lösung gibt. Zu diesen tückischen Problemen gehört auch das Klimaproblem.
Das las ich in dem Artikel „Im Zeitalter der tückischen Probleme“. Interessant, nur was ist denn jetzt das eigentliche Problem?
Der Autor schreibt ganz zu Recht, dass die Antworten auf das jeweilige Thema je nach Prioritätensetzung ganz anders aussehen. Und er schreibt weiter: „Das heisst, so etwas wie «das» Klimaproblem existiert gar nicht. Und genau in diesem Sinn ist es tückisch.“
Erinnert mich fatal an die Medizin: Wir nehmen meist nur die Symptome wahr, deshalb ist auch die medizinische Lösung meist nur Symptombekämpfung. Nur: Was ist überhaupt die Ursache vieler unserer Probleme, mit denen wir aktuell zu kämpfen haben?
Angenommen, ich denke „unstimmig“. Ich nehme beispielsweise etwas als „real“ an, was es aber nicht ist, einfach weil es nicht real, sondern „nur“ bedingt ist. Dann blende ich eventuell genau die Bedingung aus, die den Fehler verursacht.
Ein Beispiel: Im Januar 2020 wurde ich an einer Karotisstenose operiert. So weit, so gut. Doch ist das nicht letztlich auch wieder nur ein Symptom? Folge ich meiner Logik, dann bedeutet das, dass ich unstimmig gedacht habe und wohl auch noch denke. Denn es ist ja Geist und damit letztlich wie ich denke, was mich sein lässt, wie ich bin.
Die spannende Frage ist also: Was beziehungsweise wie habe ich gedacht, dass sich in der Karotis eine Stenose bilden konnte? Das zu erkennen würde mein Problem lösen, die Operation hat nur die aktuelle Situation bereinigt, aber nicht die wirkliche Ursache beseitigt.
Klarer Hinweis, anders zu denken! Nur bitte stimmig! Doch genau das sitzt die Schwierigkeit. Wie soll ich mit meinem Denken eine andere Form des Denkens finden? Das setzt erst einmal voraus, dass ich mir des Zusammenhangs zwischen Form und Inhalt bewusst bin. Nur was dann? Wie finde ich eine stimmige Form des Denkens?
Wie heißt es doch? „Das Mindset macht den Unterschied.“ Nur wie komme ich zu einem anderen Mindset? „Eigentlich“ ist das relativ einfach. Ich muss mir nur bewusst machen, wie ich denke. Dazu brauche ich ein anderes Mindset, sonst wird das nichts. Habe ich dann mein Mindset erkannt, kann ich in einen Dialog mit dem anderen Mindset treten.
Warum ich dann anders denke? Ganz einfach, weil ich damit der Selbstorganisation die Tür öffne, vorausgesetzt ich bleibe offen und lasse es einfach geschehen.
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