Aber gilt das auch umgekehrt?

Ein Satz von Adorno, der mich seit geraumer Zeit umtreibt. Ich beispielsweise lebe in der BRD, in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem, bin Rentner, meine Frau arbeitet in einem Pharmaunternehmen, ich fahre Motorrad und privat nutzen wir ihren Dienstwagen. Wir wohnen in einem kleinen Reihenhaus, gemietet, haben hier auf dem Gelände Freunde gefunden und sind sozial recht gut vernetzt.

Also alles auf Grün? Lese ich Adornos Satz, dann kommt als Antwort auf diese Frage ein klares Nein. Weiterlesen

Welcher Wandel ist gemeint?

Was ist das, Wandelbewegung? Welcher Wandel ist gemeint und wohin will er sich bewegen? Fragen, die man oft hört, verwendet man den Begriff. Im Englischen ist der gemeinte Wandel geläufiger unter dem Begriff Transition, bekannt geworden durch das von Rob Hopkins 2006 in Totnes/England begonnene Engagement der Transition Town oder auf Deutsch: Stadt im Wandel. Akteure dieses Wandels nennen sich Change-maker – Wandelbeweger mit mehr als tausend Transition-Initiativen in 50 Ländern der Erde.

Im übertragenen Sinne ist der Wandel die Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling. Weiterlesen

Das Einzige, was es für uns zu tun gibt, und das ist meine feste Überzeugung, das ist aufzuhören, irgendwelchen Geschichten über das Leben anzuhängen, nur weil es uns das Leben leichter zu machen scheint.

Es wird Zeit, dass wir endlich in der Wirklichkeit ankommen, dass wir endlich die Illusion der vermeintlich normalen Wirklichkeit verlassen und in der Welt ankommen, wie sie wirklich ist. Es ist an der Zeit, den Dingen auf den Grund zu gehen und zu sehen, was wir sind.

Doch wir sollten nicht glauben, dass wir das “Denken” einigen wenigen Philosophen, Wissenschaftlern, Politikern oder sonst einem Führer überlassen könnten. Weiterlesen

time for change

Hunderttausende von Menschen arbeiten weltweit an einer neuen Aufklärung, die alles Handeln dem Primat des Planeten Erde unterstellt.

Von Bobby Langer

Ich bin erkältet. Banal, es ist der 18. Februar 2018, es hat minus 4 °C. Da darf man ruhig mal erkältet sein. Wenn ich huste, quietscht die Lunge ein wenig und irgend etwas schmerzt zwischen Brustbein und Kehlkopf. Wie unangenehm, wie lästig. Und doch: Nächste Woche um diese Zeit werde ich wieder gesund sein. Hoffnung ist doch etwas Feines.

Vom Elfenbeinthron geschubst

Erkältet kommt von dem Kältegefühl, das sich bei einer Erkältung vermehrt einstellt. Auch meine Seele und mein Geist sind erkältet, schon lange, mindestens seit 1972. Damals stand ich kurz vor dem Abi. Der Club of Rome hatte die „Grenzen des Wachstums“ in St. Gallen vorgestellt und meinen akademisch justierten Pennälergeist von seinem Elfenbeinthron geschubst. Weiterlesen

 

“Es gibt nur ein Sein.” Der hochtheoretische Satz könnte bei rein naturwissenschaflich argumentierenden Physikern ebenso auf Zustimmung stoßen wie bei Menschen mystischer Grundierung. In der relevanten Lebenspraxis sieht das freilich anders aus. Da erlebe ich Trennung, wohin ich blicke. Menschen, die sich beispielsweise dem revolutionären Teil der Gesellschaft zurechnen, lächeln oftmals höhnisch über die Spiris, die eine innere Revolution vorantreiben. Und sehr wohl vorstellbar, dass beide über die Ökos lächeln, die noch nicht gecheckt haben, dass es ohne Revolution, ob nun innen oder außen, nicht weitergeht.

Doch gerade dieses besserwisserische Lächeln ist der Grund, weshalb es tatsächlich so schmerzlich langsam vorangeht. Mit jedem Lächeln, mit jedem Quäntchen Hohn dienen wir der lebensfeindlichen Seite oder richtiger: der Seite, die den Bedürfnissen des Lebens – jenseits ihrer Egoperspektive – gleichgültig gegenübersteht, solange das eigene (Macht- oder Geld-)Konto wächst. Diese lebensferne Seite unserer Welt hat sich über Jahrhunderte bestens organisiert und räumt den Planeten ab, solange es noch etwas abzuräumen gibt. Weiterlesen